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Aktuell Energie

Katastrophe ohne Ende

REUTLINGEN. In den vergangenen 30 Jahren gab es mindestens zwei Ereignisse, an die sich bis heute noch jeder erinnern kann. Sie haben die Welt - so wie sie davor war - entscheidend verändert: der 11. September 2001, an dem die Anschläge auf das World Trade Center in New York verübt wurden, und der 26. April 1986, der Tag, der als Super-GAU in die Geschichte einging.

Doch was passierte eigentlich damals im April 1986, und was für Auswirkungen hat diese Katastrophe heute noch? Um 1.23 Uhr explodierte der Reaktor Nummer 4 des Atomkraftwerks in Tschernobyl. Auslöser war ein Experiment, bei dem ein neuer Spannungsregler für die Turbinengeneratoren ausprobiert werden sollte. Ein »größter anzunehmender Unfall« - kurz: GAU - also alles nur wegen eines Experiments? Nein. Das Experiment war zwar einer der Hauptgründe für die Katastrophe. Auch die mangelnde Sicherheit und Fehler des Personals, das zusätzlich noch gegen die vorhandenen Sicherheitsbestimmungen verstieß, spielten eine große Rolle. Letztendlich konnte bis heute nicht alles genau geklärt werden.

Die Auswirkungen dieser Katastrophe sind allerdings auch nach über 25 Jahren noch sehr groß. Zum einen ist die Krebsrate in der Umgebung um Tschernobyl um das 30-Fache gestiegen, zum anderen ist die Sperrzone - sie ist fast doppelt so groß wie das Saarland - immer noch vorhanden und wird auf jeden Fall noch sehr lange bleiben. Die Reaktorunglücke in Tschernobyl im April 1986 und das in Fukushima im März 2011 haben eine wichtige Rolle bei der inzwischen eingeleiteten Energiewende in Deutschland gespielt.

Aber ist das überhaupt möglich - eine Welt ganz ohne Atomkraftwerke? Und das in der heutigen Zeit, in der jeden Tag in fast jeder Firma Maschinen und Computer laufen und wir abends im hell erleuchteten Wohnzimmer vor dem noch drei Stunden laufenden Fernseher gemütlich mit einer gerade frisch aus dem Backofen geholten Pizza sitzen? Vielleicht sollten wir einmal darüber nachdenken, wie kostbar Energie ist und sie nicht unnötig verschwenden.

Tschernobyl - eine Katastrophe, die niemals enden wird! (ZmS)

Damaris Eben, BZN-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9b