REUTLINGEN. Handarbeit, Kaffeeklatsch, neue Kulturen kennenlernen. Das und vieles mehr bietet das Nähcafé International in der Unteren Gerberstraße 9 in Reutlingen. »Es soll Menschen aller Nationen und Geschlechter zusammenbringen«, so Damaris Benrad, Leiterin des Nähcafés, in unserem Interview.
Die Idee entstand erstmals vor fünf Jahren in der Kirchengemeinde der Reutlinger Baptisten. Nach einem Jahr fiel der Startschuss für das Nähcafé und jetzt ist es ein Ort des Zusammentreffens für Jung und Alt.
Decken nähen und Kuchen essen
Ursprünglich war die Idee, einen Treffpunkt für vor allem Migranten zu schaffen und ihnen die deutsche Kultur und Sprache näher zu bringen. Durch die Flyer, die unter anderem auf Arabisch und Französisch verfasst sind, wurden viele Frauen aber auch einige Männer auf das Nähcafé aufmerksam. Menschen aus über 20 Nationen besuchten es bereits.
Das Café wird ausschließlich von neun ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, darunter auch eine Schneiderin aus Algerien, geleitet. Diese sind zwar beim Nähen behilflich und stehen für Fragen zur Seite, dennoch arbeiten die Kunden meist selbstständig an ihren Projekten. Vom Nähanfänger bis zum Profi ist alles dabei.
Wer die zur Verfügung stehenden Nähmaschinen nutzen möchte, zahlt einen geringen Unkostenbeitrag von zwei Euro je angefangener Stunde, außerdem können Stoffe jeglicher Art erworben werden. Für Gruppen wie die Quiltgruppe, die Decken für die Frühchen des Reutlinger Krankenhauses nähen, ist das Nähcafé inzwischen sogar ein wöchentlicher Treffpunkt geworden.
Das Café selbst bietet ebenfalls Nähkurse für Erwachsene wie auch für Kinder an. Natürlich sind nicht nur Leute die gerne Nähen willkommen. Auch für die, die einfach neue Leute kennenlernen möchten, Kaffee trinken oder Kuchen essen möchten, ist das Café die richtige Adresse. Wer also Zeit und Lust hat, kann gerne mal vorbei schauen, das Team freut sich über jedes neue Gesicht. (ZmS)
Lilly Bergmann und Lena Rapattoni, HAP-Grieshaber-Gymnasium, Rommelsbach, Klasse 9b
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