Die Zunge, der Bauchnabel, die Nase, der Mundbereich und die Brustwarze sind heutzutage »Standardpiercings«, die millionenfach gestochen werden. Doch obschon das nach Routine riecht, ist Vorsicht angebracht. Denn der direkte Eingriff in den Körper kann nicht nur positive, weil optisch attraktive Auswirkungen haben. Piercing-Willige sollten sich deshalb lieber umfassend informieren.
Sterile Gerätschaften
Am allerwichtigsten ist die Wahl des richtigen Studios, so die Empfehlung. Darin sollte auf jeden Fall ein Sterilisationsgerät zu finden sein, weil Werkzeuge nach Gebrauch, nach jedem Kunden also, keimfrei gemacht werden müssen. Wenn das nicht geschieht, können schwere Infektionen wie zum Beispiel Hepatitis, Tetanus oder Aids die Folge sein.
Man sollte sich ausführlich beraten lassen, denn jedes seriöse Studio wird sich Zeit nehmen und Interessierten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ist die Entscheidung dann pro Piercing gefallen, geht's zur Sache. Und die ist nicht ganz schmerzfrei. Wobei der Schmerz sehr unterschiedlich empfunden wird. Manche Menschen, heißt es, spüren nicht mehr als ein Kribbeln. Außerdem ist die Körperstelle entscheidend. Dort, wo die Haut dünner ist, wird der Schmerz erfahrungsgemäß stärker empfunden als an anderen Körperpartien.
Man sollte sich aber auf gar keinen Fall eine Betäubung geben lassen, denn solche schmerzhemmenden Mittel dürfen nur von einem Arzt oder Heilpraktiker gesetzt werden. Ein »normaler« Piercer wäre bei einer allergischen Reaktion hilflos.
Achtung: Bei Menschen mit Diabetes, Infektionskrankheiten oder Blutkrankheiten darf kein Piercing gestochen werden, auch bei Geschlechtskrankheiten darf kein Intimschmuck gesetzt werden.
Während der Heilungszeit, die bis zu drei Monaten (Bauchnabel) dauern kann, sollte niemand den Piercingschmuck anfassen, und man sollte auch selbst den neuen Schmuck so selten wie möglich berühren. Sehr zu empfehlen ist Salzwasser, es wirkt heilend. Meiden sollte man während der Heilungszeit dagegen öffentliche Bäder, Whirlpools und heiße Wannenbäder.
Das Rauchen bei einem oralen Piercing - etwa bei einem Zungenpiercing - beeinträchtigt den Heilungsprozess. Aber man weiß aus Erfahrungen, dass sich kaum ein Raucher darum kümmert. Gerade bei einen Zungenpiercing sollte man zweimal täglich prüfen, ob der Schmuck nicht zu locker sitzt. Würde er sich lösen, könnte ein Zahn beschädigt werden oder man könnte den Schmuck sogar verschlucken. (ZmS)
Melina Böhnisch, Dennis Gösele und Jasmin Macchiaroli, Theodor-Heuss-Schule Reutlingen, Klasse WS1/2