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Judith ist online - und Matthias strahlt

TÜBINGEN. Matthias ist sieben Jahre alt. Vor einer Woche haben die Ärzte in der Kinderklinik Tübingen bei ihm einen Gehirntumor festgestellt und ihn schnell operiert. Es ist alles gut gegangen und er darf in ein paar Tagen wieder nach Hause. Zwei Tage nach der Operation hat er von der Kinderklinik einen Laptop geliehen bekommen, den er hauptsächlich zum Skypen mit seiner Schwester Judith benutzt. Sie ist 17 und gerade für zehn Monate in den USA.

Kontakt zur Außenwelt

Als sie hörte, dass ihr kleiner Bruder wegen eines Tumors operiert werden musste, war sie natürlich sehr schockiert. Doch wenn Matthias heute mit ihr skypt, geht es ihm schon viel besser. Als er merkt, dass seine Schwester online ist, strahlt er richtig. Auch seine Mutter ist für den Laptop sehr dankbar, denn sie verbringt ihre Zeit bei ihrem Sohn und ist froh, nicht komplett von der Außenwelt isoliert zu sein.

Genau das ist das Ziel von »KraKiaN« (eine Abkürzung für »Kranke Kinder ans Netz«). Kinder und Jugendliche, die in der Kinderklinik Tübingen stationär behandelt werden, können einen Laptop bekommen, um mit Freunden und Familie verbunden zu sein, aber natürlich auch, um im Internet zu surfen und Spiele zu spielen. Der Verein Hilfe für kranke Kinder e. V. finanziert das Projekt über Spenden.

Priska und Nils kümmern sich um die Laptops, installieren Programme und Spiele und schauen regelmäßig bei den Kindern vorbei. Priska studiert Sozialpädagogik und ist schon seit eineinhalb Jahren dabei. Nils ist für neun Monate als Zivildienstleistender für KraKiaN da. Beiden macht die Arbeit sehr viel Spaß.

KraKiaN hat im Sommer den Wettbewerb »Wege ins Netz« des Bundeswirtschaftsministeriums gewonnen und hat sich jetzt für den Aspirin-Sozialpreis beworben. Unter www.aspirin-sozialpreis.de kann man im Dezember für KraKiaN abstimmen. Mehr Informationen gibt es auch unter www.krakian.de. (ZmS)



Lena Hassel, Isolde-Kurz-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10b