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»Ich bin gerne Bürgermeister«

TROCHTELFINGEN. Am 18. Januar dieses Jahres wurde Christoph Niesler als Nachfolger von Friedrich Bisinger zum Bürgermeister der Stadt Trochtelfingen gewählt. Mit 66,4 Prozent setzte er sich gegen seine Mitkonkurrenten durch. Am 1. April wurde er in sein Amt eingeführt. Wir Reporter von ZmS hatten Gelegenheit, Christoph Niesler zu befragen.

Christoph Niesler am Tag des Wahlsiegs. Im Hintergrund: sein Vorgänger Friedrich Bisinger.  GEA-ARCHIVFOTO: NIETHAMMER
Christoph Niesler am Tag des Wahlsiegs. Im Hintergrund: sein Vorgänger Friedrich Bisinger. GEA-ARCHIVFOTO: NIETHAMMER
Christoph Niesler am Tag des Wahlsiegs. Im Hintergrund: sein Vorgänger Friedrich Bisinger. GEA-ARCHIVFOTO: NIETHAMMER
Er hatte schon seit dem Studium den Wunsch, Bürgermeister zu werden. Als klar war, dass Bürgermeister Bisinger aus Trochtelfingen in den Ruhestand geht, war das für ihn eine gute Gelegenheit, sich hier aufstellen zu lassen. Er arbeitete auf dem Rathaus der Gemeinde Sonnenbühl und hatte die letzten drei Jahre bereits Kontakte zu Trochtelfingen. Denn natürlich wollte er nicht irgendwo gewählt werden. Die Stadt muss einem gefallen, sowohl was die Menschen als auch die Art und Weise, wie die Stadt beschaffen ist, betrifft.

Man wird auf jeden Fall zunächst für acht Jahre gewählt, er möchte aber das Amt länger ausüben. Trochtelfingen kannte er bereits – und so ein so schönes Städtle, sagt er, gibt es nicht oft. Damit meint er nicht nur die Kernstadt, sondern auch die Ortsteile. Besonders gut gefällt ihm, dass es ein sehr reges und aktives Vereinsleben gibt mit Angeboten für Jugendliche und für Senioren, zum Beispiel Gymnastik. Die Menschen pflegen einen sehr höflichen und freundlichen Umgang miteinander. Christoph Niesler wurde sehr herzlich aufgenommen.

Lauchertsee und Festhalle

Das Amt des Bürgermeisters bringt viel Arbeit mit sich und wenig Freizeit. Was es so interessant macht, sind die Gestaltungsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und dem Gemeinderat. Man arbeitet nicht alleine, trägt jedoch die Verantwortung und weiß, dass man sie hat. Es ist beispielsweise sehr wichtig, dass die Wasserversorgung funktioniert. Christoph Niesler ist ein Mensch, der gerne viel arbeitet und Freude an der Abwechslung hat. Es kommen auch unerwartete Sachen auf einen zu, doch genau das ist interessant und macht viel Spaß, auch wenn es viel Zeit kostet.

Die neue Marktstraße, die unter Bürgermeister Bisinger geplant und gestaltet wurde, gefällt Niesler sehr gut. Es war notwendig, die Kanäle unter der Straße zu sanieren und so beschloss man, den Bereich aufzuwerten und attraktiv zu gestalten. Vom Optischen her ist sie wirklich sehr gelungen. Sie passt ins Stadtbild. Selbstverständlich gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen, den einen gefällt sie und andere finden sie nicht so gut. Menschen mit Gehhilfen tun sich auf der gepflasterten Straße nicht ganz so leicht, können sie aber trotzdem gut benutzen.

Die Kompromisse, die eingegangen wurden, so Niesler, sind gelungen. Die Autofahrer brauchen eine Orientierung, wo man parken darf und wo nicht. Aber Christoph Niesler meint, sie hätten eine gute Lösung gefunden. Klar ist auch, dass es im Altstadtbereich nie so viele Parkplätze geben kann wie in einem klassischen Wohngebiet.

Weitere Projekte für die Zukunft sind bereits geplant. Die Umgestaltung des Lauchertsees ist momentan in Bearbeitung und die Festhalle in Mägerkingen wird auf die Gemeinde zukommen. Das Geschäft geht nie aus und die Projekte, auch kleinere, werden nicht weniger.

130 Flüchtlinge in der Stadt

Zur Situation der Asylbewerber in Trochtelfingen nannte Niesler uns einige Zahlen. Es gab Platz für 120 Asylbewerber. Zunächst kamen 90 Flüchtlinge, seit Mitte November sind es knapp 130. Wenn die Zahlen, wie sie jetzt prognostiziert werden, bis zum Ende dieses Jahres und für 2016 zutreffen, müsste die Stadt Trochtelfingen insgesamt 160 Asylbewerber aufnehmen, also noch 30 mehr. Bei unserem Gespräch mit Christoph Niesler zeigte er sehr deutlich, dass er sehr gerne Bürgermeister in Trochtelfingen ist. Wir bedanken uns, dass er sich viel Zeit für uns nahm. (ZmS)

Felix Gäkle und Konstantino Tinnirello, Werdenbergschule GMS Trochtelfingen, Klasse 9