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Generation Facebook - Fluch und Segen

REUTLINGEN. Über 800 Millionen Mitglieder hat Facebook derzeit weltweit - und die Userzahl steigt weiterhin täglich an. Alleine in Deutschland sind über 20 Millionen Menschen der Internetplattform, die 2004 ins Leben gerufen wurde, beigetreten, von denen ein Großteil Jugendliche und junge Erwachsene sind. Für diese Generation ist Facebook ein großer Bestandteil ihres Lebens, der für Vieles genutzt wird.

Foto: dpa
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Facebook ist für einige das wichtigste Medium, um mit anderen zu kommunizieren. Anstatt anzurufen oder eine E-Mail zu schicken, wird heutzutage häufig an die Pinnwand gepostet oder miteinander gechattet. Es ersetzt manchmal sogar schon Telefonketten, denn anstatt weiter anzurufen, wird es in Facebook gepostet oder in extra gegründeten Schulgruppen oder Ähnlichem veröffentlicht. Auch werden extra Gruppen für beispielsweise Referate gegründet, in denen abgesprochen wird, wer was und wann macht, anstatt sich zu treffen und persönliche Absprachen zu treffen. Für viele ist es aber auch einfach nur ein Zeitvertreib gegen Langeweile.

Facebook wird außerdem nicht mehr nur über den Computer genutzt. Millionen User sind täglich mit ihrem Handy online, und das nicht nur einmal. Sie wollen immer auf dem aktuellsten Stand sein, was News von Stars, Freunden und Ähnlichem betrifft. Facebook ist für Tausende Jugendliche und junge Erwachsene eine der besten und meist genutzten Erfindungen des letzten Jahrhunderts, auf die sie nicht mehr verzichten wollen.

So schön sich die guten Seiten der weltbekannten Plattform nun auch anhören: Sie bringt auch einige Nachteile mit sich. Nicht nur, dass immer weniger Wert auf den direkten Kontakt zu Menschen Wert gelegt wird, sondern auch dass durch diese Plattform viel »Cyber-Bullying« (= Mobbing im Internet) betrieben wird. Dies wird durch Facebook sehr stark für die »Täter« vereinfacht, da es leicht ist, dort Informationen über die betroffene Person herauszufinden und sie öffentlich oder im Chat zu belästigen, beleidigen oder fertigzumachen.

Außerdem werden über Facebook oft Fotos von Leuten durch Freunde oder Bekannte veröffentlicht, die eigentlich nicht für das Internet vorgesehen waren. Diese Veröffentlichung kann tragische Konsequenzen mit sich bringen: Bei Bewerbungen beispielsweise können solche Fotos verhindern, dass man die gewünschte Stelle bekommt. Diese Fotos wieder vollständig aus dem Internet zu löschen, ist nahezu unmöglich. Natürlich gibt es noch viel mehr Nachteile, aber auch sehr viele Vorteile, die hier nicht genannt werden und es wird klar: Facebook ist »Fluch und Segen« zugleich, auch wenn es Millionen von Menschen einfach nur genial finden und von den Nachteilen nicht betroffen sind. (ZmS)

Christine Schröder, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10b