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Gemeinsam gewinnen

PFULLINGEN. »Gemeinsam gewinnen«, so lautet das Motto der Textilfirma Erima. Mit über 100 Jahren Unternehmensgeschichte – gegründet 1900 – ist sie eine traditionsreiche, authentische deutsche Sportmarke. »Erich Mak war sicherlich einer der Pioniere im Bereich Sportpromotion«, berichtet Wolfram Mannherz, heutiger Chef der Firma. Aus den ersten Buchstaben des Vor- und Nachnamens des Firmengründers entstand der Name der Marke.

Erima-Chef Wolfram Mannherz nahm sich Zeit für zwei ZmS-Reporter vom BZN-Gymnasium und zeigte ihnen sein Unternehmen.  FOTO: ZMS
Erima-Chef Wolfram Mannherz nahm sich Zeit für zwei ZmS-Reporter vom BZN-Gymnasium und zeigte ihnen sein Unternehmen. FOTO: ZMS
Erima-Chef Wolfram Mannherz nahm sich Zeit für zwei ZmS-Reporter vom BZN-Gymnasium und zeigte ihnen sein Unternehmen. FOTO: ZMS
Der Hauptsitz von Erima liegt in Pfullingen, es gibt viele weitere Niederlassungen im internationalen Bereich wie zum Beispiel in Österreich und Belgien, in der Schweiz, in den Niederlanden und in Frankreich. Das Unternehmen zählt alleine schon 200 Mitarbeiter in Pfullingen, in den Niederlassungen im Ausland arbeiten jeweils zwischen 30 und 40 Mitarbeiter. Erich Mak übernahm die 1900 gegründete Firma im Jahre 1936 und benannte sie 1951 schließlich in Erima um.

Vom Sanierungsfall zum Erfolg

Erima hat im vergangenen Jahrhundert viele große Erfolge erlangt, bereits unter Erich Mak wurde die deutsche Nationalmannschaft 1974 Weltmeister. 1976 verkaufte er das Unternehmen an Adidas, da er keine Nachkommen hatte. Adidas ließ nun teilweise seine Produkte bei Erima produzieren. Deshalb stand auch damals im Nacken-Etikett von Adidas-Artikeln: »Adidas produced by Erima«. Diese Artikel wurden damals in der Färberei in Reutlingen mit eigenen Maschinen von 600 bis 800 Mitarbeitern angefertigt, bis in Deutschland die Produktion für Textilien zu teuer wurde.

»Erich Mak hat das Unternehmen schon sehr geprägt«, sagt Geschäftsführer Wolfram Mannherz. 1981 starb Mak. Bevor Wolfram Mannherz Geschäftsführer von Erima wurde, hatte er bei Adidas gearbeitet. Dort war er fünf Jahre lang für den Marketing-Bereich zuständig. Das hatte eine sehr große Bedeutung, weil er deshalb 1995 von Adidas beauftragt wurde, sich um Erima zu kümmern, weil Erima zu einem Sanierungsfall wurde. Zu dieser Zeit gehörte Mannherz die Firma zu 49 Prozent. Am 1. Januar 2005 kaufte er schließlich die restlichen Anteile und wurde alleiniger Eigentümer. Das Motto: »Gemeinsam gewinnen« erachtet Wolfram Mannherz als sehr prägend und wichtig für die Unternehmenskultur von Erima. Er erklärt, dass im Geschäftsleben manchmal der Eine versucht den Anderen »über den Tisch zu ziehen«. Was so viel heißt wie: der eine kann nur gewinnen, wenn der andere verliert. Mannherz sieht das anders und stellt sein Motto über alle Facetten der Unternehmenstätigkeit.

Das geht bis ins Innere der Firma, ins Betriebsklima hinein: Wenn ein Mitarbeiter sich wohlfühlt und seinen Job gut erledigt, dann gewinnen beide – Mitarbeiter und Unternehmer. Das sei, so Mannherz, »eine ganz wichtige Botschaft, die wir nach außen getragen haben«. Ein Mitarbeiter berichtete: »Es macht auch sehr viel Spaß, bei Erima zu arbeiten.«

Der 1. FC Köln läuft in Erima auf

Erima macht ihr Hauptgeschäft zu 95 Prozent mit Ausrüstung von Teams, beispielsweise im Fuß-, Hand- und Volleyball, ist aber darüber hinaus auch in fast allen Sportarten vertreten. Die Teams brauchen meistens Trikots, Hosen, Trainingsanzüge und so weiter. Wenn ein Team beispielsweise einen neuen Trikotsatz bestellt, dann bekommt es diesen im Regelfall sehr schnell, weil im Lager von Erima sehr Vieles vorrätig ist. Wenn nötig, sogar von einem Tag auf den nächsten. Die bekanntesten Vereine, die Erima ausstattet, sind: der 1. FC Köln, die Rhein-Neckar-Löwen, die SG Flensburg-Handewitt und die SG Dynamo Dresden. Unser persönlicher Eindruck von Erima: Die Gespräche mit Wolfram Mannherz und seinen Mitarbeitern waren sehr informativ und unterhaltsam. Beim Firmen-Rundgang in Pfullingen konnten wir in jeder Abteilung sehen, dass die Mitarbeiter Spaß am Job haben und dass niemand gelangweilt ist. Es gibt sogar ein kleines Fitness-Studio, das die Mitarbeiter nutzen können. (ZmS)

Jan Wunderlich und Marco Kern, BZN-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9d