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Gegen Ulm sind sie heiß

REUTLINGEN. Ob Heim- oder Auswärtsspiel: Jeden Samstag feuern sie die Fußballmannschaft des SSV Reutlingen aufs Neue an. Die Rede ist von den Fans der »Szene E 2005«. Die in der Winterpause 2004/05 gegründete Gemeinschaft ist als Übergruppierung der aktiven SSV-Fans gedacht und sieht ihre Aufgaben darin, ihren SSV Reutlingen bei jedem Spiel lautstark und farbenfroh zu unterstützen. Die »Szene E« setzt sich aus 60 Mitgliedern unterschiedlicher Altersgruppen zusammen, die auch aus den verschiedenen sozialen Schichten stammen.

Choreographie in Eigenregie

Der harte Kern besteht aus 30 Fans, die einen Großteil ihrer Freizeit damit verbringen, Fahnen zu entwerfen, Choreographien wie Spruchbänder, Blockfahnen, oder besondere Aktionen bei bedeutenden Spielen vorbereiten. Jährliche Highlights und gleichzeitig eine besondere Herausforderungen stellen die Derbys gegen den Rivalen SSV Ulm 1846 dar.

Die rivalisierenden Fanlager beider Vereine versuchen, sich bei ihren Aufeinandertreffen mit den jeweiligen Choreographien zu übertrumpfen, um den Gegner auch neben dem Spielfeld zu überbieten. Doch wer finanziert und gestaltet diese Aktivitäten? Die Choreographien werden allein von den Mitgliedern entworfen, bezahlt und vorbereitet.

Das Geld kommt von den Mitgliedsbeiträgen und durch den Verkauf von diversen Fanartikeln wie selbst gestaltete Schals, Fotos, Aufklebern oder CDs und DVDs. Bei größeren Vorhaben erlaubt der Verein, das Stadion zur Vorbereitung zu benutzen. Zusätzlich unterstützt der Verein die »Szene E« durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten, in welchen die Fans ihre großen Fahnen lagern können. Außerdem hat der Verein einen Verkaufswagen zum Vertrieb der Fanartikel zur Verfügung gestellt. Die Zusammenarbeit mit dem Klub ist hervorragend.

Die »Szene E« organisiert zu jedem Auswärtsspiel einen eigenen Fanbus. Sicherlich kommt es gelegentlich zu Auseinandersetzungen mit Ordnern, gegnerischen Fans oder der Polizei. Die »Szene E« distanziert sich ausdrücklich von jeglicher Gewalt, kann und will jedoch nicht alle Mitglieder ständig kontrollieren. Sie fühlt sich daher als Kollektiv für das Handeln ihrer einzelnen Mitglieder nicht verantwortlich. Es bleibt zu hoffen, dass der größte Traum der »Szene E« bereits 2006 in Erfüllung geht: der Aufstieg in die Regionalliga. (ZmS)



Yannick Haap, Albert-Einstein-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 9 b