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G 8 Misslungenes Experiment

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber ich denke, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin. G 8? Das ist der Beweis für die Naivität und Unfähigkeit unserer Regierung in Sachen Schule. Das Gymnasium in acht Jahren zu schaffen, gute Noten zu schreiben, selbstverständlich in einem Sportverein aktiv zu sein, ein Instrument zu spielen wäre gut, irgendein soziales Engagement würde sich bei dem zukünftig noch härter umkämpften Arbeitsmarkt auch nicht schlecht im Zeugnis machen, und die Freunde dürfen auch nicht zu kurz kommen. Und das bei mindestens 35 Wochenstunden, und, wenn man Glück hat, »nur« zwei Nachmittagen Schule? Wobei die Stunden für Hausaufgaben und Lernen noch fehlen.

So können wir niemals den Erwartungen unserer Lehrer, Eltern und auch unseren eigenen gerecht werden. Dieses System hat keinen Platz für Schullandheime, Projektwochen und Praktika. Während der Direktor den noch schülerfreundlicheren Stundenplan lobt, sollen wir gleichzeitig das Sozialpraktikum machen - wenn unsere Klasse denn will, nach der Schule, an Wochenenden oder in den Ferien.

Anscheinend will Deutschland lieber ausgelaugte, funktionierende Abiturienten, als solche, die sich gerne an ihre Schulzeit erinnern. Das Traurigste jedoch ist, dass weder Lehrer, noch Direktoren, noch Politiker, die noch ein wenig realistisch sind, den Mut haben, ihren Mund aufzumachen und sich dem misslungenen Experiment G 8 stellen. Anstatt zu motivieren, wird der Druck vonseiten der Lehrer nur immer größer.