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Frühes Aufstehen ein Nachteil

REUTLINGEN. Wie kommt eigentlich das Brot auf unseren Tisch? Diese Frage brachte uns dazu, am Beispiel des Reutlinger Bäckers Claus Berger nachzuforschen. Schon mit 16 Jahren hat er sich für das Bäckerhandwerk entschieden, weil es ihm Spaß machte, bei seinem Vater im Laden mitzuhelfen.

Das frühe Aufstehen um 3 Uhr macht ihm schon lange nichts mehr aus, da er mittags um 14 Uhr schon fast Feierabend hat. Um 17 Uhr macht Berger noch einmal einen kleinen Abstecher in die Bäckerei, um nach dem Rechten zu sehen. Außerdem legt er dann noch die Menge der Backwaren für den nächsten Tag fest. Sein Grundprinzip ist es, nur Zutaten zu verwenden, die aus biologischem Anbau stammen.

Täglich 1 000 Brötchen

Der Biobäcker backt etwa 20 bis 30 Mal am Tag. Wenn das alles Brezeln wären, wären es etwa 18 000 Stück. Über den Ladentisch gehen bei ihm täglich zirka 100 Brote und über 1 000 Brötchen und Brezeln. Der Großteil seiner Waren ist Salziges. Aber er verkauft auch Süßes wie Plundergebäck, Kuchen und Torten.

Wird der Bäckerberuf mit der Zeit nicht langweilig? Dies streitet Bäcker Berger ab. Trotz jahrelangem Backen findet er seine Arbeit abwechslungsreich, da er immer wieder neue Produkte erfinden kann. Das sind vor allem Saisonartikel (etwa 50 an der Zahl), die er speziell für Feste wie Weihnachten und Ostern anfertigt.

Ansonsten sieht Berger fast nur Vorteile an dem traditionellen Handwerk. Dies sind seiner Meinung nach das Arbeiten mit lebendiger Materie und die familienfreundlichen Arbeitszeiten: »Am Nachmittag früh zu Hause, am Abend früh im Bett.« Als einzigen Nachteil sieht er das frühe Aufstehen und die Samstagsarbeit an. Damit alles wie am Schnürchen läuft, hat Berger zirka 50 Angestellte beschäftigt, von denen viele Teilzeit arbeiten.

Und was ist Bergers Leibspeise? Das Vollkornsaatenbrot, außerdem Kartoffelbrot und Brezeln. (ZmS)



Heidi Knapp und Abida Malik, Isolde-Kurz-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10b