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Aktuell Zeitung macht Schule

Flugzeug-Faible führte zum Namen

NEHREN. Es ist Samstagnachmittag in Nehren, Ortsmitte. Wir kommen über einen Hof zu einer alten Scheune, dort begegnen uns Jan und Malte mit einem Schrank. Überall auf dem Boden verstreut liegen Bretter, irgendwelche Geräte und Kabel. Die »Piloten« sind gerade beim Umräumen ihres Proberaums, deshalb konnten sie in letzter Zeit wenig üben. Sonst treffen sie sich - wenn möglich - immer am Wochenende zum Abrocken.

Entstanden ist die Band »Shakedown Pilots« vor zwei Jahren aus der Schülerband des Karl-von-Frisch-Gymnasiums auf dem Höhnisch. Zu dem Zeitpunkt trat sie noch unter dem Namen »Phoenix« auf, der aber aus rechtlichen Gründen geändert wurde. Felix (19 Jahre, Sänger, E-Gitarre und Keyboard) und Jan (17 Jahre, E-Gitarre) sind schon seit Beginn dabei.

Noch vor über einem Jahr hat die Besetzung oft gewechselt, bis Felix bei einem Auftritt Hannes (er ist 18, Schlagzeug) angesprochen hat, ob er nicht Lust hätte, der Band beizutreten. Und dann kam auch noch Malte dazu (ebenfalls 18, Bass). »Zu unserem Bandnamen kamen wir wegen Felix' Faible für Flugzeuge, und weil es einfach gut klingt«, so Jan Stupacher. Die Vier spielen Independent Rock, der Sound ist vielseitig, aber auch eigenständig und unverwechselbar. Die Jungs schreiben und komponieren ihre Lieder selbst. Felix Orth: »Wir schreiben erst die Musik, und dazu überlege ich mir dann den passenden Text. Manchmal verarbeite ich Erlebnisse und Träume, oder denke mir Dinge aus, die in Wirklichkeit passieren könnten.«

Traum vom Ruhm

Ihr erster Auftritt vor größerem Publikum war bei »Rockt den Acker 2003«, einem Open-Air-Festival auf dem Höhnisch. Eines der tollsten Konzerte hatte die Band im Bierkeller. »Da war es rappelvoll, und die Leute sind abgegangen wie Schnitzel«, schwärmt Hannes Braunwald. Sonst sind die Bruchpiloten immer auf der Suche nach Auftritten und nehmen auch gerne Einladungen an. »Auf der Bühne zu stehen und richtig abzugehen vor tobender Menge löst ein richtiges Rauschgefühl bei mir aus«, beschreibt Malte Zieher.

Die Musiker werden beim jungen Publikum im Umkreis immer beliebter, und es kommen immer mehr Fans zu ihren Auftritten. Es gibt auch schon viele Anfragen wegen ihres Band T-Shirts, die sie selbst entworfen haben und die man auch kaufen kann. Aber für die Jungs steht die Musik im Mittelpunkt. Ihr Traum wäre es, damit später mal richtig berühmt zu werden. Aber Jan meint: »Ich denke da eher realistisch und glaube das wird schwierig für uns, weil zum Beispiel europäische Bands in Amerika nicht so schnell berühmt werden.« Die vier Musiker verstehen sich blind untereinander, vor allem beim Proben und beim Spielen auf der Bühne.

Außer der Musik treiben sie nebenher Sport wie Turnen, Skifahren und Snowboarden oder fotografieren. Unter der Woche ist Felix Zivi in Freiburg und wohnt dort in einer WG, deswegen kann er auch nur am Wochenende zum Proben kommen. Malte, Jan und Hannes gehen alle noch zur Schule.

Dann mussten wir uns auch schon wieder verabschieden, weil die »Shakedown Pilots« mit dem Umräumen noch fertig werden wollten. »Wenn der Raum fertig ist, können wir nämlich endlich wieder anfangen, Songs fürs neue Album zu schreiben.« Und schon ging es weiter mit dem Hämmern und Sägen. (ZmS)



Nora Orth, Nadine Sälzer und Silke Kroll, Realschule Steinlach-Wiesaz Dußlingen, Klasse 8a