Wer nach Unterhausen fährt, muss schon am Ortseingang feststellen, dass die Fahrt etwas länger dauern könnte. Denn durch Unterhausen und Honau zieht sich die 30er-Zone. Warum man hier das Tempo so drosseln muss? Wegen des Lärmschutzes. Das Ganze ist eigentlich eine gute Sache, wenn es da nicht diese paar Problemchen gäbe.
Wer morgens auf das öffentliche Verkehrsmittel Bus angewiesen ist, muss die Fahrt wohl oder übel nach vorn verschieben, denn dank Zone 30 fährt der Bus nie pünktlich. Entweder er kommt eine halbe Stunde zu spät, oder man steht so lange im Stau. Für Schulkinder ein Desaster. Ein Beispiel: Für ein Kind, das das Friedrich-List-Gymnasium in Reutlingen besucht, reichte früher immer der Bus um 7.02 Uhr. Jetzt muss man schon um 6.36 Uhr mit dem Bus fahren – und selbst der kommt öfter mal zu spät. Auch wer morgens zur Arbeit fährt, kann gut und gerne eine halbe Stunde mehr einplanen.
Außerdem kommt die Frage auf, warum die Zone 30 nur bis zur Haltestelle Bahnhofstraße gilt und danach nur noch von 22 bis 6 Uhr. Denn den Lärmschutz hätten die Bürger dahinter doch wohl auch verdient, oder nicht? Was außerdem nervt, ist, dass es natürlich Spezialisten unter den Autofahrern gibt, die außen herum fahren. Der Weg an der Gärtnerei Hortense vorbei ist zwar eigentlich für den Bus bestimmt, aber das kümmert sie nicht. Dumm ist nur, dass der Radweg direkt an diesen Weg angrenzt, Unfälle sind also vorprogrammiert. Alles in allem kann man sagen, dass die Zone 30 grundsätzlich eine gute Idee war, aber einfach nicht so gut umgesetzt worden ist. Die Zone 30 wird für die Einen immer ein Segen sein und für die Andern ein Fluch. (ZmS)