Feuer und Flamme für Schlafmützen

TÜBINGEN. Wie kommt ein Mensch dazu, ausgerechnet Kronkorken zu sammeln? Mein Weg führte mich nicht direkt zu den Kronkorken. Zuerst sammelte ich als Kind Radiergummis - nicht zum Radieren natürlich, sondern als Anschauungsobjekt. Diese kleinen, bunten Fußbälle, Torten und Tiere: Wer konnte da widerstehen! So verschleuderte ich mein ganzes Taschengeld.

Doch schließlich wächst man da raus und ich landete bei den Briefmarken - kleine, bunte Bilder. Aber auch das hatte seinen Preis. Und da bemerkte ich sie - diese kleinen, runden, bunten und vielfältigen, gezackten Kreise, die Kronkorken. Sie liegen auf der Straße, unbemerkt auf einer Mauer, vergessen auf einer Bank. Man muss sich nur bemühen, sie auch zu sehen.

Guter Biertrinker als Lieferant

Ja, sie gefallen mir und ich kann sie nur weiterempfehlen. Sie erzählen mir Geschichten. Oft kann ich erkennen, woher sie kommen und welcher Hersteller sie produziert hat. Aber nicht nur das. Es gibt Kronkorken zu bestimmten Anlässen, von Vereinsmeisterschaften bis hin zu Weltmeisterschaften. Doch nicht nur in diesem Bereich finde ich sie. Es gibt tolle Abbildungen von Schlössern, Tieren bis hin zu Smilies und Comics, wie zum Beispiel den Schlümpfen und Disneyfiguren.

Auch als praktisches Scrabble-Spiel sind sie zu nutzen. Es gibt sie mit Buchstaben aus Mittweida, einer Stadt in Ostdeutschland. Zum Glück habe ich einen Onkel dort, der ein guter Biertrinker ist. Auch falls man zufällig keinen Onkel in Mittweida vorzuweisen hat, gibt es doch viele Spielmöglichkeiten mit Kronkorken.

Allgemein bekannt ist das sogenannte Fuchsen, bei dem Kronkorken an eine Wand geworfen werden und derjenige gewinnt, dessen Kronkorken am nächsten bei der Wand aufkommt. Es gibt das Zielschießen und zum Stapeln eignen sich die Kronkorken ebenso. Man könnte auch eine Kronkorkenrassel bauen oder ein modernes Kunstwerk mit Hilfe von ihnen gestalten.

Es gibt richtige Freaks

Es gibt sogar richtige Kronkorken-Freaks, die übers Internet Kronkorken tauschen, ihre Sammelobjekte vorführen und in Sammelmappen auflisten wie Briefmarken. Will man ganz bestimmte Kronkorken sein eigen nennen, so hilft nur noch der gezielte Kauf bei ebay.

Doch mir selbst gefällt das Zufällige, das Spontane beim Sammeln. Alles in allem darf man eines nicht sein: eine Schlafmütze, obwohl gerade das der Spitzname des kleinen Kronkorken ist. Kreativ sein ist alles. Viel Spaß beim Sammeln! (ZmS)

Jonas Hamp, Wildermuth Gymnasium Tübingen, Klasse 9 a