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Für ihn ist es Traumjob und Pflicht

REUTLINGEN. Verleger zu sein, das ist »Traumjob und Pflicht.« Dies bekam ein ZmS-Team von Valdo Lehari junior gesagt, als es ihn nach seiner Arbeitsmotivation fragte: Traumjob oder Pflicht? Er meinte schlicht beides. Valdo Lehari junior, 50, arbeitet schon seit bald 20 Jahren beim Reutlinger General-Anzeiger. Anfangs war er in der Geschäftsleitung tätig, später wurde er Verleger.

Der Verlag wurde von seinem Opa Eugen Lachenmann gegründet. Später kam sein Schwiegersohn in den Verlag. Somit war es für Valdo Lehari junior irgendwie eine Pflicht, das Familienunternehmen weiterzuführen. Es ist aber auch sein Traumjob, sagt er, da er sich schon als Jugendlicher vorstellen konnte, einen Verlag zu führen.

Diese Aufgabe sei für ihn nicht allzu schwer, da er in die Rolle reingewachsen ist und auch bis heute noch Unterstützung von seinem jetzt 87-jährigen Vater bekommt. Zuerst jedoch hat er ein Jura-Studium absolviert, wobei er sich auch mit Politik, Verfassungs- und Medienrecht befasst hat. Nach dem Studium arbeitete er in anderen Verlagen - im In- und Ausland. Valdo Lehari junior hat trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten nie bereut, diesen Beruf gewählt zu haben. Schlechte Zeiten gehören auch dazu, sagt er. Unangenehm ist zum Beispiel, wenn er Mitarbeiter entlassen muss. Natürlich gibt es aber auch schöne Erlebnisse. Zum Beispiel haben einige seiner Redakteure den auf Bundesebene verliehenen Theodor-Wolff-Preis erhalten.

In seinem Alltag hat der 50-Jährige ein großes Arbeitspensum zu bewältigen. Viele Besprechungen finden auch in Berlin statt. Sogar an manchen Wochenenden muss er bis spät abends arbeiten. Unter der Woche manchmal bis in die Nacht. Leider bleibt, wie er meint, für seine Familie viel zu wenig Zeit übrig.

Als Verleger hat Valdo Lehari junior viel zu sagen. Er vermeidet es jedoch, sich zu sehr in die Arbeiten seiner Mitarbeiter einzumischen, da er befürchtet, das Arbeitsklima negativ zu beeinflussen. Außerdem kann er die fertig geschriebenen Artikel weder verbieten noch ändern - der Pressefreiheit wegen.

Auf die Frage, ob der GEA durch das Internet Verluste erleiden muss, sagte Lehari junior, dass dies noch nicht der Fall sei. Er meinte, wer im Internet Infos holt, liest auch die Zeitung. Andere, die nicht die Zeitung lesen, werden sich auch nicht im Netz informieren. Es ist ihm sehr wichtig, Online-Bereich und Zeitung zu verbinden, wobei das Internet die Zeitung nicht ersetzen kann. Er möchte künftig vermehrt versuchen, beides zu verbinden und mehr Links in der Zeitung zu bringen, die schon mit vielen Berichten und Bildern im Internet zur Verfügung steht. Als Nachfolger hat er noch niemanden im Blick. Mal ganz davon abgesehen, dass dies eine Entscheidung der Gesellschafter ist. Und sein Name? »Lehari« stammt ursprünglich aus Estland und wurde über seinen Vater »importiert«. »Valdo« ist der Name eines italienischen Prinzen. (ZmS)

Charlotte Kimmerle, Julia Reicherter und Natalie Betz, Isolde-Kurz-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10b