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Für wen sich die Grippeimpfung lohnt

Im Winter werden viele Menschen krank. Um dem vorzubeugen, lassen sich viele Menschen im Herbst gegen die Grippe impfen. Doch was bringt das?

In kleinen Ampullen wird die Grippeimpfung ausgeliefert. FOTO: ZMS
In kleinen Ampullen wird die Grippeimpfung ausgeliefert. FOTO: ZMS
In kleinen Ampullen wird die Grippeimpfung ausgeliefert. FOTO: ZMS

METZINGEN. Winterzeit ist Grippezeit. Doch wann sollte man sich impfen lassen und wem nützt die Grippeimpfung besonders? Das und weitere Fragen hat uns die Metzinger Kinderärztin Dr. Katja Ihm beantwortet.

 

ZMS: Ist es ratsam, sich gegen die Grippe impfen zu lassen?

Katja Ihm: Es gibt eine große Empfehlung von der Stiko, das ist die ständige Impfkommission in Berlin. Die Grippeimpfung wird für alle chronisch kranken Kinder, also Kinder die zum Beispiel an Asthma, Diabetes oder Stoffwechselerkrankungen leiden, behinderte Kinder oder Frühgeborene empfohlen. Jedoch ist es für jeden sinnvoll sich impfen zu lassen. Letztes Jahr gab es eine starke Influenzawelle. Die Influenza, wie die Grippe genannt wird, kann unterschiedlich ablaufen. Meist treten die Symptome sehr plötzlich auf. Man bekommt hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Die meisten Patienten fühlen sich richtig krank. Die Komplikationen einer Influenzaerkrankung sind Lungen- und Herzmuskelentzündung. Dies ist vor allem für ältere oder chronisch kranke Menschen gefährlich.

 

»Die Grippeimpfstoffe kommen meistens im Herbst auf den Markt«

 

 

Ab welchem Alter sollten Kinder sich impfen lassen? Und wann wird empfohlen zu impfen?

Ihm: Es gibt verschiedene Impfstoffhersteller. Ein Teil der Hersteller bietet einen Grippeimpfstoff an, den man schon ab dem sechsten Lebensmonat impfen lassen kann. Je nach Pharmafirma gibt es auch Impfstoffe, die erst ab dem elften oder zwölften Lebensmonat zugelassen sind. Die Grippeimpfstoffe kommen meistens im Herbst auf den Markt. Dann sollte man sich impfen lassen. Momentan gibt es einen Lieferengpass und viele Patienten warten auf den Impfstoff.

Gibt es Nebenwirkungen? Wenn ja, was sind die häufigsten Symptome, die auftreten?

Ihm: Mit einer Impfung injizieren wir Viruspartikel oder Fremdeiweise. Darauf muss das Immunsystem reagieren und sogenannte Antikörper bilden. Häufig haben die Patienten gar keine Nebenwirkungen. Manche bekommen an der Impfstelle jedoch eine Rötung, Schwellung oder sie bekommen Fieber. Manchmal treten nach der Grippeimpfung auch grippale Symptome auf wie Schnupfen, Halsweh, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Schmerzen und Reizbarkeit.

Wie gefährlich ist denn die »echte« Grippe?

Ihm: Es kommt immer auf den jeweiligen Patienten an. Ein fitter und gesunder Mensch kann schon einmal etwa eine Woche grippale Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Schnupfen und Husten haben. Man fühlt sich richtig krank. Bei chronisch kranken Menschen, Schwangeren oder Älteren kann es zu den bereits zuvor genannten Komplikationen kommen.

 

»Wir empfehlen die Grippeimpfung chronisch kranken Kindern«

 

 

Was halten Sie von der Grippeimpfung?

Ihm: Wir empfehlen die Grippeimpfung in unserer Praxis den chronisch kranken Kindern. Sie ist ein guter Schutz gegen eine manchmal doch komplikationsreich verlaufende Erkrankung.

Es ist immer mal wieder die Rede von der Knappheit des Impfstoffes. Was wäre Ihre Lösung für die Zukunft?

Ihm: Was ich wichtig finde, ist, dass die Praxen sich frühzeitig überlegen, wie viel Impfstoff sie ungefähr brauchen und dass man diesen Bedarf dann frühzeitig der Apotheke meldet. Da es sehr teuer ist den Impfstoff zu produzieren, können die Apotheken anhand der Anforderungen das besser regeln. (ZmS)

 

Laura Radosta, Jana Schendekehl und Yasmin Keskin, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Metzingen, Klasse 9d

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