Hintergrund des Workshops war es, sich mit dem Holocaust zu beschäftigen und auch einen Einblick in die jüdische Kultur zu erhalten. Es ging dabei jedoch nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um den Blick in die Zukunft. Jugendliche aus Deutschland, Israel und Polen sollten sich kennen lernen, einander näher kommen und Verständnis füreinander entwickeln.
Tränen zum Abschied
Als Medium für das Sich-Einander-Kennen-Lernen wurde bei diesem Projekt das gemeinsame Singen und Musizieren gewählt. Im Gegensatz zu den sonst üblichen sportlichen Wettkämpfen, die oft gegeneinander ausgetragen werden, gab es hier beim gemeinsamen Singen ein echtes Miteinander. Gemeinsam mit dem Liedermacher Manfred Lemm studierten wir verschiedene Lieder in jiddischer und hebräischer Sprache ein. Der Höhepunkt waren die beiden Konzerte in der Reutlinger Marienkirche, sowie in der Eberhardskirche in Tübingen.
Neben den Gesangsproben gab es auch eine Vielzahl anderer Aktivitäten. Auf dem Programm stand eine Stadtführung durch Tübingen, eine Besichtigung der Burg Hohenzollern, ein Besuch der Synagoge in Stuttgart und des KZ-Friedhofs Bisingen.
Das Verhältnis unter uns war zwischenzeitlich so gut, dass sich einige von uns am Ende einer Stocherkahnfahrt durch einen spontanen Sprung zu einem deutsch-polnisch-israelischen Bad im Neckar einfanden.
Die letzte Nacht wurde durchgefeiert. Und als dann am Morgen gegen fünf Uhr der Abschied anstand, rollten einige dicke Tränen. Es wurden fleißig Anschriften und E-Mail-Adressen ausgetauscht Natürlich fehlten auch nicht die Schwüre, im nächsten Jahr einen Gegenbesuch nach Israel zu machen.
Die erste Euphorie ist zwar vergangen, doch wir wollen unseren Plan, Israel zu besuchen, in Angriff nehmen. Uns ist klar, dass dies nicht einfach wird - trotzdem wollen wir es versuchen. Bisher wurden schon Flüge nach Tel Aviv recherchiert, Reisekosten überschlagen und Eltern befragt. Doch wir stehen noch am Anfang und sind für jeden Tipp zu Organisation und Ablauf einer solchen Reise dankbar. Natürlich freuen wir uns auch über Sponsoren. (ZmS)
Linda Appelt und Jana Baisch, Friedrich-List-Gymnasium, Klasse 9 e