Zwangsarbeiterlager in Reutlingen
Von Anfang an hatten die von den Nationalsozialisten unerwünschten, religiösen und ethnischen Minderheiten, unter ihnen um die zehn Sinti-Familien und über 100 Juden unter der Ausgrenzung, Verfolgung und schließlich der Ermordung zu leiden. Ab 1942 gab es offiziell keine Juden mehr in der Stadt. Etwa 30 bis 40 von ihnen waren vor dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland ausgewandert. Und die restlichen 50 bis 70 Reutlinger Juden und Jüdinnen wurden in die KZs und Vernichtungslager in das damals von Deutschen besetzten Polen verschleppt. In die Konzentrations- und Vernichtungslager wurden nicht nur Juden, sondern auch politische NS-Gegner aus Baden-Württemberg gebracht.Im Zweiten Weltkrieg wurden in Reutlingen mehrere Zwangsarbeiterlager errichtet. Dort wurden insgesamt 3 950 Menschen festgehalten, die nach Deutschland verschleppt worden waren und in verschiedenen als »kriegswichtig« geltenden Industriebetrieben eingesetzt wurden. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurden durch Luftangriffe mehr als 25 Prozent der Gebäude in Reutlingen zerstört.
Nach dieser endlos schrecklichen Zeit kehrte endlich wieder Ruhe in Reutlingen ein. 1945 wurde die Stadt wieder Teil des Landkreises Reutlingen. Der Wiederaufbau und die Demokratisierung Reutlingens ist eng mit dem Namen Oskar Kalbfells verbunden, der erste demokratisch gewählte Oberbürgermeister der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg.
Heute ist Reutlingen eine faszinierende Stadt. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten, Spaß zu haben. Zum Beispiel kann man wissenswerte Museen oder die schöne, große Stadtbibliothek besuchen! (ZmS)
Chedi Umijew, Johannes-Kepler-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 9a