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Aktuell Zeitung macht Schule

Ein weiter Blick über den Tellerrand

REUTLINGEN. Alles begann im Spätsommer des Jahres 2005 mit einem Brief, den die Eltern der Schüler des BZN-Gymnasiums erhielten. Darauf folgte ein Elternabend und gut 20 Vorbereitungs-Stunden, bis es endlich am 6. März dieses Jahres losging. 21 Schüler und zwei Lehrer des BZN machten sich um 12 Uhr auf eine lange und anstrengende Reise quer über den halben Planeten. Diese Reise endete ziemlich genau nach 24 Stunden im fernab gelegenen Südafrika.

Es handelt sich um einen Schüleraustausch der besonderen Art - ein Austausch zwischen dem BZN und der »Deutschen Schule Hermansburg«. Hermansburg liegt in Quasulu-Natal an der Ost-Küste Südafrikas rund 100 Kilometer im Landesinneren.

Doch diese 100 Kilometer Luftlinie legt man nicht wie in Deutschland in 45 Minuten zurück, sondern in knappen drei Stunden pausenloser Fahrt quer durch einerseits reiche Stadtteile und andererseits durch arme Gegenden vor den Städten. In diesen drei Stunden kann man sich ein sehr gutes Bild von diesem riesigen Land machen - soweit man seine Augen nach der langen Reise noch öffnen kann.

Ein riesiges Land

Die »Deutsche Schule Hermansburg« ist aus einer deutschen Mission entstanden und ist ein Internat mit riesigen Sportplätzen und vielen Freizeitmöglichkeiten.

Der erste Teil des Austausches bestand aus einem Kennenlern-Wochenende. Wir wohnten in einem der vier Internatshäuser auf dem gut zwei Quadratkilometer großen Schulgelände. An diesem Wochenende sollten sich die deutschen Ankömmlinge und die südafrikanischen Gastgeber kennenlernen.

Der zweite Teil bestand in einem einwöchigen Aufenthalt in den einzelnen Gastfamilien. In dieser Woche hat man sehr viel vom täglichen Leben einer südafrikanischen Familie mitbekommen, das sehr amerikanisch ist.

Der schönste Teil des Abenteuers war dann aber in den Wochen drei und vier. Ein sehr schönes Erlebnis war das Leben im Internat. Es war zwar sehr streng, aber man hat wirklich erfahren können, wie es in einem Internat abends und auch morgens abläuft.

In der dritten Woche ging es mit der ganzen Austauschgruppe in den Norden Südafrikas, in die Nähe eines sehr schönen Nationalparks, den wir später auch besichteten. Außerdem sahen wir traumhafte Strände und wunderschöne Felsküsten, doch diese Dinge waren nichts gegen die neuen Bekanntschaften aus Hermansburg. Jeder verstand sich mit jedem sehr gut, und alle wuchsen auf dem fünftägigen Trip zu einer richtigen Gemeinschaft zusammen.

Die Chance nutzen

Die letzte Woche verbrachten wir in der Schule und besichtigten lokale Besonderheiten wie eine staatliche Schule. Unser Fazit: Diese Wochen brachten jeden der Schüler menschlich sehr viel weiter. Deswegen raten wir jedem, der die Chance hat, nach Südafrika zu gelangen, diese auch zu nutzen. Sie werden es nicht bereuen und wunderschöne Dinge erleben. (ZmS)



Paul Gemmeke, Steffen Vangerow, BZN-Gymnasium Rommelsbach, Klasse 10c