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Ein Plädoyer für mehr Verständnis in der Pubertät

Während der Pubertät stehen bei vielen Familien Streits auf der Tagesordnung. Oft geht es um Macht, denkt Chiara. FOTO: DPA
Während der Pubertät stehen bei vielen Familien Streits auf der Tagesordnung. Oft geht es um Macht, denkt Chiara. FOTO: DPA
Während der Pubertät stehen bei vielen Familien Streits auf der Tagesordnung. Oft geht es um Macht, denkt Chiara. FOTO: DPA

Zugegeben: Pubertierende wirken oft unberechenbar! So wandern die Kuscheltiere nach und nach aus dem Bett, die Spielzeuganzahl nimmt insgesamt rasant ab, Persönlichkeit und Vorlieben verändern sich gravierend und fast jeder zwischen 13 und 17 Jahren sieht irgendwann aus wie das Sams mit seinen roten Wunschpunkten im Gesicht.

So lustig das alles klingt, ist es jedoch für die, die drinnen stecken, nicht! Von den Eltern unter Druck gesetzt und schulisch meist komplett überfordert, ist diese Zeit für viele stressig und belastend. Ständig kommt es zu Streit, wobei beide Streitparteien ganz oben auf der Palme sind. Jeder möchte den (Macht-)Kampf gewinnen. Daher sucht man sich natürlich die Schwachstellen des Anderen.

In dieser nervenaufreibenden Zeit sind die größte Angriffsflächen meist die Pubertät selbst und die Veränderungen, die sie mit sich bringt. Dreist wird diese Angriffsfläche ausgenutzt und die Schuld für jeden Familienstreit auf die Pubertät geschoben. Es ist egal, was man macht! Für Eltern und Geschwister scheint alles ein »gefundenes Fressen« und der Beweis dafür, dass man als »Pubertier« eben nicht ganz für voll genommen werden muss.

Doch kann man der Pubertät wirklich für alles die Schuld geben? Oft wird vergessen, dass Pubertierende vor allem eines sind – nämlich verletzlich. Wörtlich bezieht sich der Begriff »Pubertät« nur auf die körperlichen Veränderungen, die in dieser Zeit vollzogen werden. Genau übersetzt leitet er sich vom Lateinischen »pubertas« ab, was »Geschlechts-reife« bedeutet.

Doch wir alle sind uns wohl einig, dass in dieser Zeit viel mehr geschieht: Pubertierende sind hauptsächlich damit beschäftigt, sich selbst zu finden und das braucht eben Zeit! Deshalb sollten Eltern oder Geschwister diesen Zustand nicht auch noch als Vorwurf verwenden, sondern lieber verständnisvoll sein und den Jugendlichen auch einfach mal ihre Privatsphäre lassen.

Man sollte einfach normal mit den Jugendlichen reden und sie nicht immer für alles verantwortlich machen. Oft tut dem »Pubertier« sein nach außen unberechenbar wirkendes Verhalten auch schon kurze Zeit später leid. Doch zugeben will das natürlich keiner! (ZmS)