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Aktuell Exkursion

Die virtuelle Welt des Geldes

STUTTGART. Am Freitag, 23. November, durften wir im Rahmen des Projekts »Zeitung macht Schule« und des Börsenplanspiels der Kreissparkasse Reutlingen die Stuttgarter Börse besuchen. Nachdem wir in der Börse angekommen waren, bekamen wir eine detaillierte Führung durch das Gebäude. Dabei wurde uns als erstes die zentrale Börse gezeigt. Sie war viel kleiner, als alle erwartet hatten - und trotzdem ist Stuttgart die zweitgrößte Börse Deutschlands und die neuntgrößte europaweit, wie wir im Rahmen einer Führung erfuhren.

Außerdem waren wir beeindruckt von der komplexen Technik, die jeder Händler an fünf Monitoren zu bedienen hat. Rund 70 Händler arbeiten an der Börse, wobei nicht jeder jeden Tag tätig ist. Bei diesem Handel gehen jeden Tag zwischen 400 bis 450 Millionen Euro über den Tisch.

Was sind eigentlich Aktien?

Im Vergleich zu früher herrscht eine ruhige Atmosphäre. In der Vergangenheit wurde auf dem Parkett geredet und gerufen, heute wird vor allem elektronisch kommuniziert. Dadurch hat sich ein Wechsel von der »Präsenzbörse« - gemeint ist damit die Präsenz der Menschen - zur elektronischen Börse vollzogen. Durch die technische Entwicklung ist die Börse gewachsen und spielt nun eine größere Rolle.

Aktien sind Anteile am Eigentum einer Firma. Man kann zwischen Vorzugsaktien und Stammaktien wählen. Jeder Aktionär hat Rechte, die sich entsprechend der verschiedenen Arten unterscheiden.

Geld und Stimmrecht

Bei der Stammaktie hat der Aktionär ein Stimmrecht in der Hauptversammlung der Firma, eine bestimmte Gewinnbeteiligung, ein Dividenden- und Bezugsrecht sowie das Recht auf Anteil am Liquidationserlös. Inhaber von Vorzugsaktien haben hinsichtlich der Dividende Vorzüge - ein Sonderrecht, das aber mit dem Nachteil verbunden ist, dass die Inhaber dieser Papiere bei der Hauptversammlung kein Stimmrecht haben.

Grundsätzlich geht ein Besitzer von Aktien das Risiko ein, mit der Firma nicht nur zu gewinnen, sondern auch Verluste zu machen - ein Wertpapier ist also keine absolut sichere Geldanlage.

Wie wir in Stuttgart erfahren haben, ist alles Geld der Kunden an einer Bank größtenteils virtuell. Nur etwa zehn Prozent des gesamten Geldes aller Kunden sind wirklich vorrätig. Das heißt: Wenn eine Bank Bankrott anmeldet, bekommen die Kunden ihr Geld nur dann wieder, wenn der Staat der Bank ein Darlehen gibt. Doch durch diesen Vorgang kann sich auch der Staat verschulden. Weshalb dann wiederum dem Staat geholfen werden muss. Deshalb, so erfuhren wir, ist diese Konstruktion wie ein unstabiles Kartenhaus und kann durchaus in sich zusammenfallen, wie sich in diversen Krisen gezeigt hat und neu zeigt. (ZmS)

Anna Steinhilber und Lena Müller, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9b