In den Konzentrationslager wurden anfangs politische Häftlinge, Sträflinge und »Schutzgefangene« eingesperrt, dann immer mehr Juden. Zu dieser Zeit waren die Konzentrationslager eine Haft, in der man harte körperliche Arbeit erledigen musste - unter untermenschlichen Bedingungen.
»Diese Gedenkstätte hat sich in uns eingebrannt«
1942, als in der Wannseekonferenz der Holocaust beschlossen wurde, entstanden die Massenvernichttungsanlagen für Juden. Sie wurden zu hunderttausenden deportiert und ermordet. So erging es insgesamt rund sechs Millionen Juden. Das Konzentrationslager von Dachau wurde für harte Arbeit erbaut.
Und so fängt auch unser Ausflug an: Wir - die Klasse 10b der Bildungszentrum-Nord-Realschule - sind am 6. November zur Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau gefahren.
Nach drei Stunden Busfahrt wurden wir von einem evangelischen Priester der Versöhnungskirche erwartet, er war unsere Führer. Er gab uns eine kleine Einführung zum Thema Dachau. Später führte er uns in dem noch originalen Wirtschaftshaus, das heute als Museum dient.
Die schlimmen Ereignisse schockierten uns und ließen in uns Trauer aufsteigen. Viele Fragen gingen uns durch den Kopf. Wie konnte das passieren? All das empfanden wir negativ und ängstlich. Uns wurden die Zellen, die verschiedenen Bilder von Insassen gezeigt, die bestialische Art, wie sie behandelt wurden und ihr Leben. Kurz vor Schluss sahen wir die Öfen, in denen die Opfer verbrannt wurden.
Später, nach zweieinhalb Stunden, gingen wir noch in die evangelische Versöhnungskirche und beteten mit Kerzen für die Opfer und ihren Frieden. Nach den vielen Emotionen machten wir uns auf dem Weg nach Hause. Wir machten uns alle Gedanken auf diesen Rückweg. Über die Opfer und diesen Ort.
»Ihr seid nicht schuld an der Vergangenheit, aber ihr seid für das Jetzt verantwortlich«
Diese Gedenkstätte hat sich in uns gebrannt, und wir wissen, dass wir diese Erlebnisse nie vergessen werden. Vielleicht werden wir es unseren Kindern erzählen oder mit ihnen an diesen Ort gehen. Wir erinnern uns an die Worte des Priesters: »Ihr seid nicht schuld an der Vergangenheit, aber ihr seid für das Jetzt verantwortlich, damit so was nicht noch einmal passiert.« (ZmS)
Viktoria Schmis, BZN-Realschule Reutlingen