Wertvolle Tipps
Dann begann das Training. Zuerst spielten sich je zwei Schüler mit einem der Bundesligaspieler ein, die uns Ratschläge zur Verbesserung unserer Technik gaben. Besonders hilfsreich war das für diejenigen unter uns, die Volleyball nicht in einem Verein spielen. Danach machten wir uns in großer Runde mit Übungen warm, die uns Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger vorgab.
Nach dem Einschlagen und dem für den TVR-Schlachtruf »Little Buddha« teilten wir uns in verschiedene Mannschaften mit jeweils sechs Leuten auf und spielten ein kleines Turnier. Dabei konnten wir den Zusammenhalt und die lockere Atmosphäre unter den Spielern des TVR spüren. Die Profis motivierten und lobten uns, wenn uns ein guter Spielzug gelang. Das freute uns besonders, da sie natürlich eine bessere Spielweise gewohnt sind.
Abgerechnet wird am Schluss
Da die Spieler jedoch auch richtig trainieren mussten, um sich fit zu halten, setzten wir uns anschließend an den Rand, schauten ihnen beim Trainingsspiel zu und feuerten sie lautstark an. Besonders spannend war für uns zu sehen, wie hoch das Niveau ist, das man für die erste Volleyballliga braucht, in der der TV Rottenburg seit dieser Saison spielt.
Dort muss sich die Mannschaft gegen die besten Teams aus ganz Deutschland durchsetzen. Dies fiel den Rottenburgern bisher zwar ein bisschen schwer, doch bis jetzt haben die Stimmung und die Motivation noch nicht darunter gelitten, obwohl der TVR sich momentan auf einem Abstiegsplatz befindet. Denn - wie der Diagonalspieler Stefan Schneider bemerkte - abgerechnet wird erst am Schluss der Saison.
Hinterher, im Anschluss an das gemeinsame Training, erfuhren wir bei einer Gesprächsrunde im VIP-Bereich der TÜ-Arena, bei der wir unsere Fragen an die Spieler und Verantwortlichen loswerden konnten, dass die Bundesligaspieler aus ganz Deutschland kommen und die meisten seit ihrer Jugend Volleyball spielen. Es gibt aber auch Spieler, die erst spät in den Sport eingestiegen sind, wie zum Beispiel Matthias Klippel, der erst vor vier Jahren vom Skispringen zum Volleyball gewechselt hat. Es ist also nie zu spät, mit einer Sportart anzufangen.
Zeichen hinter dem Rücken
Viele von uns waren während des Trainings auf Handzeichen aufmerksam geworden, und die Profis erklärten bereitwillig, dass diese der Verständigung untereinander dienen. Da sie immer hinter dem Rücken gezeigt werden, bekommt die gegnerische Mannschaft auf diese Weise nichts von den kurzen »Taktikbesprechungen« mit.
Auch die sehr direkte Frage nach dem Honorar der Spieler wurde gestellt. Michael Wöllermann, der Vorsitzende der Volleyball-Abteilung e.V., versicherte uns, dass es sehr wenig und mit anderen Sportarten nicht zu vergleichen sei.
Dies kommt vor allem daher, dass Volleyball nicht so populär ist wie zum Beispiel Fußball oder Basketball. Aber es ist eine Sportart, bei der für die Profis der Spaß noch mehr zählt als das Geld.
Doppelbelastung für die Spieler
Aus diesem Grund nehmen sie auch die doppelte Belastung durch Beruf und Sport auf sich. Nach einem Achtstundentag müssen sie direkt weiter zum Training - und das jeden Tag. Für die vielen Studenten in der Mannschaft ist das einfacher, da sie ihre Kurse frei wählen können und sie so mehr Möglichkeiten haben, ihren Tagesablauf nach dem Trainingsplan zu gestallten. Zeit für ihre eigenen Interessen bleibt jedoch keinem von ihnen, denn auch die Wochenenden sind verplant.
Vor allem wenn es zu einem Auswärtsspiel in eine andere Stadt geht, ist die Mannschaft kaum zu Hause. Der Außenangreifer Alexander Haas erzählte begeistert: »Wenn du in der TÜ-Arena vor 2 500 Leuten einläufst, ist das alles vergessen.« (ZmS)
Klara Schroth, Johanna Dinkel, BZN-Gymnasium, Klasse 10d