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Der Qualm stört einfach

DUSSLINGEN. Rauchverbot herrscht sowohl in Restaurants, Discos, in öffentlichen Gebäuden wie etwa in Krankenhäusern, als auch in Bus und Bahn. Doch Ausnahmen gibt es immer, also darf man noch in Kneipen, Bierzelten und Bars rauchen. Ist das jetzt ein Schritt nach vorne, Nichtraucher vorm Passivrauchen zu schützen und Jugendliche davon abzuhalten, mit dem Rauchen anzufangen? Man darf ja, wie schon gesagt, in Discos nicht mehr rauchen. Bringen die Rauchverbote was oder sind sie absoluter Schwachsinn?

»Rauchen ist schädlich, auch wenn man nur passiv raucht«

Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben in Reutlingen ein paar Jugendliche zwischen 15 und 23 Jahren nach ihrer Meinung gefragt. Manche loben die Entscheidung des Bundestags mit der Begründung »Der Geruch oder Rauch einer Zigarette stört einfach« und »Rauchen ist schädlich, und auch wenn man nur passiv raucht, besteht die Gefahr, an Krebs zu erkranken«. Trotzdem sind nur manche dieser Ansicht. Der Großteil der Befragten hält den neuen Nichtraucherschutz für absoluten Schwachsinn. Wieso?

Die meisten unserer Befragten sind selbst Raucher und haben auch vor, irgendwann mal aufzuhören, aber nicht wegen den Rauchverbotgesetzen, sondern aus persönlichen Gründen, denn sie wissen schon, dass Rauchen und auch Passivrauchen gesundheitsschädigend ist. Erstaunlicherweise haben sogar einige Nichtraucher eine nicht besonders positive Einstellung zu diesem Verbot.

Sie sind nämlich der Meinung, dass die Raucher immer mehr ausgeschlossen werden, da sie fast nur noch in vollständig abgetrennten Räumen rauchen dürfen. Denn sonst muss der Besitzer des Gebäudes, der das Verbot missachtet und Raucher Zigaretten anzünden lässt, mit einer Bußgeldstrafe von 5 000 Euro rechnen.

Der Raucher, der in Nichtraucherzonen raucht, muss mit 200 Euro Strafe rechnen. Und Nichtraucher haben ganz oft auch Angst vor der Entstehung von Konflikten zwischen Rauchern und Nichtrauchern, weil sich die Raucher bedrängt fühlen.

Man sollte jetzt nicht vergessen, dass der Bundestag diese Entscheidungen auch trifft, um Jugendliche zu schützen. Da stellt man sich immer wieder die Frage, ob das Gesetz wirklich stoppen kann, dass immer mehr Jugendliche mit dem Rauchen anfangen. Oder ist selbst jeder Politiker dagegen machtlos, weil man die Entscheidung von jungen Menschen heute nicht mehr mit Politik und Gesetzen beeinflussen kann? Diese Frage wird man sich in unserer Gesellschaft noch lange Zeit stellen müssen. (ZmS)



Lara Kajganic, Lea Böhm, Karl-von-Frisch-Gymnasium, Klasse 9b