Der Blick über den Tellerrand

BAD URACH. Ein Jahr im Ausland: ein Traum vieler Jugendlicher. Doch wie geht das, wie sollte man sich vorbereiten? Alexander Schick und Kevin Janzen von der Klasse 10c des Uracher Graf- Eberhardt-Gymnasiums haben sich zum Thema mit Veronika Schick (17) unterhalten, die nach ihrem zehnten Schuljahr ein halbes Jahr in Australien war und dort auch zur Schule gegangen ist. Zuvor war sie zwei Wochen in England auf einer Sprachschule. Bevor man weiß, ob man ins Ausland darf, muss die Familie erst genug Geld sammeln - die Reise kostet ein paar Euro. Außerdem muss man eine gute Bewerbung schreiben, denn nicht jeder wird genommen. Wer wirklich ins Ausland will, schafft es.

ZmS: Hat sich Dein Englisch verbes- sert?

Veronika Schick: Auf alle Fälle, es fiel mir nach dem halben Jahr viel einfacher, auf Englisch zu schreiben, beziehungsweise Englisch zu sprechen. Leider war dies dadurch getrübt, dass andere Deutsche sich in meiner Schule befanden und sich auf Deutsch unterhalten haben.

»Für Schüler, die gern mal zu Hause sitzen und sich verwöhnen lassen, wäre dieses Jahr ungeeignet«

War das Jahr in England anstrengend?

Schick: Nein, anstrengend würde ich nicht sagen, aber klar muss man sich erst mal in einem fremden Land einleben, weshalb ich zuerst Schwierigkeiten hatte, aber so etwa nach drei Wochen ging es dann und einem wunderschönen halben Jahr stand nichts mehr im Weg.

Hattest Du oft Heimweh?

Schick: Das ist schwer zu beantworten, da ich schon Heimweh hatte, aber ich mit meiner Familie via Skype in Kontakt stehen konnte. Aber nach einem halben Jahr war ich froh, dass ich wieder heim durfte.

Würdest Du es noch einmal machen?

Schick: Auf alle Fälle, aber erst nach der Schule, da ich dann schon 18 bin und man dann schon sein Abitur fertig hat.

Waren alle nett zu Dir?

Schick: Ja, zu mir schon, aber ich habe von anderen Schülern gehört, dass die anderen Gastfamilien nicht sehr nett waren, beziehungsweise sie eine sehr schlechte Unterkunft hatten.

Konntest Du Dir Deine Freizeit selbst gestalten?

Schick: Auf alle Fälle. Die Schule hatte sehr viele freiwillige Freizeitangebote. Ich zum Beispiel habe Volleyball gespielt, und bin auch auf sehr viele Ausflüge mitgegangen.

Was muss man beachten, wenn man ein Jahr ins Ausland will?

Schick: Auf alle Fälle sollte man sich im Internet über die Agentur, die solche Reisen im Internet vermittelt, schlaumachen, denn viele wollen nur dein Geld und stecken einen dann in eine runtergekommene Familie, die selber genug Probleme hat. Außerdem sollte man sich über das Land schlaumachen und einen Plan machen, was man sehen oder erleben will. Ich empfehle außerdem jedem, der ein Auslandsjahr in Erwägung zieht, mindestens ein halbes Jahr zu bleiben, denn man muss dann wiederholen und man lernt auch nicht so viel. Für Schüler, die gerne mal zu Hause sitzen, und sich von ihren Eltern verwöhnen lassen, wäre dieses Jahr ungeeignet. Für Schüler aber, die gerne mal was Neues erleben möchten, und dabei auch noch neue Freunde finden wollen und ihre Fremdsprache auffrischen möchten, ist das die perfekte Möglichkeit. Leicht ist es aber nicht! (ZmS)