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Christ und Disko?

REUTLINGEN. Christ und Disko? Früher wäre diese Kombination kaum denkbar gewesen. Seit fast drei Jahren aber veranstaltet der Verein »Witness Music Connection« (WMC) eine christliche Disko in der Reutlinger »Färberei 4«. Damit soll eine Alternative zu anderen Diskotheken gegeben werden. »Der Wunsch zu tanzen und in die Disko zu gehen, ist auch bei Christen da«, sagt Stephan Reusch aus Reicheneck, Mitbegründer der Christian Disco und Vorsitzender des WMC. Er hat den Eindruck, dass sich die meisten Christen in den »normalen Diskotheken« nicht richtig wohl fühlen, weil man dort nicht auf ihre Wünsche eingeht.

Aus diesem Grund beschloss er vor rund sechs Jahren, eine christliche Disko ins Leben zu rufen. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Und nachdem sie in den ersten vier Jahren in verschiedenen Diskotheken im Landkreis veranstaltet worden war, beschloss man, regelmäßig in die »Färberei« zu gehen.

Nicht-Christen willkommen

Einmal im Monat, üblicherweise am letzten Sonntag, treffen sich hier nun die Leute, um Party zu machen. »Nicht-Christen sind natürlich auch willkommen«, betont Reusch. »Wir wollen den Leuten zeigen, dass Christsein nicht heißt, dass man nicht feiern und keine gute Musik hören darf.« Spielt Reusch nur Halleluja-Rock? Nein, neben Musik aus der christlichen Szene werden hier auch Hits aus den Charts oder allgemein bekannte Dancemusic beziehungsweise Techno sowie Rocksongs aufgelegt.

Gegen 22.30 Uhr gibt es immer ein etwa zehnminütiges kurzes Programm mit geistlichem Impuls. Hierfür werden ganz unterschiedliche Special Guests eingeladen. So stehen hier auch mal Jonglagekünstler oder Showtanzgruppen auf dem Programm.

Stephan Reusch hält das für sehr wichtig. Er will damit den Unterschied zu anderen Diskos hervorheben und mit diesem Teil die Besucher auf den Glauben ansprechen und zum Nachdenken anregen. Die Macher der Disko sehen sich in ihrem Konzept durch die hohen Besucherzahlen bestätigt: 450 Leute kommen durchschnittlich pro Sonntag, der Rekord war fast dreimal so hoch. »Wir hatten hier schon mal 1 150 Leute«, erzählt Reusch begeistert. Vor allem freut ihn, dass jedes Mal auch zahlreiche Nicht-Christen kommen. »Ich glaube, dass wir Menschen, die mit dem Glauben an Gott nichts am Hut haben, nicht durch die Kirche erreichen. Wir müssen auf sie zugehen und ihnen zeigen, dass wir ganz normal sind.«

Ehrenamtliche Basis

Die Disko sieht Stephan Reusch auch als ein zeitgemäßes Mittel, um mit Leuten ins Gespräch über den Glauben zu kommen. Gerade junge Menschen kann man seiner Meinung nach so am besten erreichen. Weil es ihm und seinen 15 Mitarbeitern am Herz liegt, ihren Glauben an andere weiterzugeben, läuft die Disko auf ehrenamtlicher Basis. Für Reusch geht es hier »um eine viel wichtigere Sache als Geld«. Die nächste Christian Disco ist am Sonntag, 21. Dezember, in der »Färberei 4«. (ZmS)

Matthias Mockler, Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach, Klasse 10b

www.gea.de/zms