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Beten, Musik aufdrehen, abtanzen

REUTLINGEN. Hip-Hop in der Kirche? Gibt es so etwas überhaupt? Ja, meint die Tanzgruppe »(un)shakeable«. Die 14 begeisterten Hip-Hop-Tänzerinnen und Tänzer treffen sich jeden zweiten Samstag in der Christlichen Gemeinde Reutlingen zum Abtanzen und haben viel Spaß dabei. Um mehr über »(un)shakeable« zu erfahren, hat sich Zms-Reporterin Rebecca Ermer mit den Leiterinnen der Hobby-Tanzgruppe Maresa Müller (18) und Hanna Weiblen (17) unterhalten. Hier das Interview mit Maresa.

ZmS: Wie lange besteht die Tanzgruppe schon?

Maresa: So wie wir jetzt sind und mit dem Namen seit September 2004, aber eigentlich schon seit etwa fünf Jahren, immer wieder mit Unterbrechungen, anderen Leuten und verschiedenen Leitern.

Wie kamt ihr auf die Idee, diese Tanzgruppe weiterzuleiten?

Maresa: Wir haben schon immer total gern getanzt, vor allem mit unseren Freunden. Es hat eigentlich immer Spaß gemacht, und als die Tanzgruppe für eine Weile eingeschlafen war, hat irgendwie was gefehlt. Dann hatten wir vor, das Tanzen wieder regelmäßig zu machen, um als Gruppe besser zu werden und Neues in Angriff zu nehmen und auszuprobieren.

»Für einen Tanz von fünf Minuten brauchen wir rund zehn Stunden«

Woher bekommt ihr die Ideen für die einzelnen, zum Teil auch komplizierten Schritte?

Maresa: Wir schicken ein Gebet zum Himmel, dass Gott uns Kreativität schenkt, drehen die Musik voll auf, tanzen darauf los, und das wiederholen wir dann ungefähr 30 Mal, bis etwas davon zu gebrauchen ist.

Wie lange dauert es im Durchschnitt, einen ganzen Tanz zu erfinden?

Maresa: Für einen Tanz von fünf Minuten brauchen wir rund zehn Stunden - Aussuchen der Lieder und Schneiden vom Remix nicht mitgerechnet.

Zu welcher Musik tanzt ihr?

Maresa: Zu schneller Hip-Hop-Musik, die auch, wenn man sie ganz oft gehört hat, nicht eintönig klingt und die einen gescheiten, also sinnvollen Text hat - meistens jedenfalls. Es ist uns auch wichtig, dass die Gruppen, die die Lieder singen beziehungsweise rappen, Christen sind, zumindest fast alle, und mit ihren Texten was aussagen wollen über Gott, über ein Leben mit ihm und so weiter.

Was wollt ihr mit den Tänzen aussagen?

Maresa: Dass Christsein alles andere als langweilig ist und so viel mehr sein kann als der Kirchengang am Sonntag. Es kann total spannend sein, Spaß machen, und diese Freude wollen wir mit unseren Tänzen ausdrücken. Gottes grenzenlose Liebe zu uns und die Füße, die er uns gegeben hat, sind für uns Gründe, warum wir zu seiner Ehre tanzen wollen.

Was sind eure Ziele für das nächste Jahr?

Maresa: Was uns als Gruppe angeht: dass wir noch synchroner tanzen, noch mehr als Gruppe zusammenwachsen, und dann wollen wir nächstes Jahr vielleicht bei einem christlichen Tanz-Contest mitmachen. Die Organisation heißt Teendance und bietet auch immer wieder Streetdance-, Hip-Hop- oder Breakdance-Workshops an. An so einem Workshop als Gruppe teilzunehmen, wär auch mal voll cool.

Tanzt ihr noch außerhalb der Tanzgruppe?

Maresa: Also ich tanze noch Ballett und Jazz, habe früher aber auch Hip-Hop-Unterricht genommen. Hanna hat auch eine Zeit lang Hip-Hop an einer Tanzschule getanzt. Sonst gehen wir manchmal zu Workshops an Wochenenden.

Was bedeutet (un)shakeable?

Maresa: Shakeable steht dafür, dass wir nicht sitzen bleiben können, wenn die Musik angeht. Unshakeable ist auf unseren Glauben bezogen. Wir wollen unser Leben für Jesus leben, weil er uns seines geschenkt hat. So soll unser Lebensstil sein: unshakeable, also unerschütterlich für Jesus. (ZmS)



Rebecca Ermer, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c