ZmS: Was ist Ihnen in Deutschland als Erstes aufgefallen?
Ruan Müller: Ich war sehr erstaunt, als ich bei meinem Flug von Frankfurt nach Stuttgart aus dem Fenster geschaut habe, und diese vielen kleinen Dörfer gesehen habe. In Südafrika haben wir so etwas nicht. Da kann es sein, dass nach einer Stadt über mehrere hundert Kilometer nur unbewohntes Land kommt.
Was gefällt Ihnen hier?
Müller: Als Allererstes natürlich das berühmte deutsche Bier. Aber ich mag es auch, dass hier alles so pünktlich ist und man sich beispielsweise auf die Busse verlassen kann. Außerdem ist es hier sehr sauber, man sieht kaum Abfälle herumliegen.
Mögen Sie das deutsche Essen und haben Sie ein Lieblingsgericht?
Müller: Natürlich ist das Essen hier sehr ungewohnt für mich, und ich finde es schade, dass hier so wenig gegrillt wird und gutes Fleisch relativ teuer ist. Was ich allerdings sehr mag, sind die vielen Käsesorten und das gute Brot. Vor Kurzem war ich bei Bekannten zum Essen eingeladen, und dort gab es ein Spanferkel, was ich auch sehr lecker fand.
Was ist der Zweck Ihres Aufenthaltes in Deutschland?
Müller: Zum einen bin ich hier, um ein bisschen die Sprache kennen zu lernen. Der Hauptgrund ist jedoch, dass ich nach diesem Auslandssemester bessere Chancen auf einen Job habe. Der Bildungsstandard hier ist sehr hoch, und da ist es ein Vorteil für mich, in Südafrika in die Bewerbung zu schreiben, dass ich schon einmal hier war. Außerdem kommen meine Vorfahren aus Deutschland und ich wollte das Land einmal kennenlernen.
»Ich vermisse meinen großen Grill, das gute Fleisch und auch meine Sportart Rugby«
Was haben Sie bis jetzt von Deutschland gesehen?
Müller: Ich bin nicht sehr viel herumgereist, aber dafür habe ich sehr viele Schlösser und Burgen besichtigt, da es so etwas in meiner Heimat nicht gibt. Ich war auch schon am Bodensee und in verschiedenen Höhlen, zum Beispiel in der Nebelhöhle auf der Schwäbischen Alb.
Was fehlt Ihnen hier am meisten?
Müller: Ich vermisse meinen großen Grill, das gute Fleisch und auch meine Sportart Rugby, die es hier überhaupt nicht gibt. Außerdem fehlt mir mein eigenes Auto, da ich hier keines habe. Was mir allerdings am meisten fehlt, ist meine Familie, da wir alle ein gutes Verhältnis haben und sehr eng miteinander verbunden sind.
Haben Sie etwas erlebt, an das Sie sich immer erinnern werden?
Müller: Ich werde diesen ganzen Aufenthalt niemals vergessen. Der erste Monat war besonders, da alles so neu für uns war: die Sprache, die Leute und das Land selbst. Ich fand es sehr schön, wie wir Studenten hier aufgenommen wurden. Dadurch haben wir uns sehr zu Hause gefühlt und das hat uns den Einstieg viel leichter gemacht. (ZmS) Stefan Gruhler, BZN-Gymnasium, Klasse 10