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Aktuell Zeitung macht Schule

Aufklärung mit interaktivem Theaterstück

Schauspieler Alexej Boris zeigt in einem interaktiven Theaterstück, wie Hass und Feindschaft die menschliche Gesellschaft zerstören, und wie Schüler helfen können

Schauspieler Alexej Boris erklärt mit einem Luftballon, wie empfindlich die Umwelt auf »Terra«, also der Erde, ist. FOTO: PIETH
Schauspieler Alexej Boris erklärt mit einem Luftballon, wie empfindlich die Umwelt auf »Terra«, also der Erde, ist. FOTO: PIETH
Schauspieler Alexej Boris erklärt mit einem Luftballon, wie empfindlich die Umwelt auf »Terra«, also der Erde, ist. FOTO: PIETH

REUTLINGEN. Einschüchternd sieht der große Mann mit der Glatze und den dunklen Klamotten aus, wie er da vor den Schülern des HAP-Grieshaber-Gymnasiums steht. Mit dröhnender Stimme berichtet er von einer Mission, auf die er die Jugendlichen schicken wolle. Dabei gehe es darum, den Planeten »Terra« vor einem Virus zu schützen.

Die Schüler befinden sich mitten in einem Interaktionstheater, das Teil der diesjährigen Kooperation von »Zeitung macht Schule« mit dem Referat Prävention der Polizeidirektion Reutlingen ist. Der Mann, der da vor den Neuntklässlern steht, ist nicht, wie er behauptet, Mitglied einer Geheimorganisation. Nein, er ist der Schauspieler Alexej Boris. Boris tourt seit Jahren durch ganz Deutschland und macht mit seinen Theaterstücken Gewaltprävention sowie Aufklärung zu Rassismus, Fremden- oder Religionsfeindlichkeit. Dazu führt er Theaterstücke auf, in die er das Publikum – also die Schüler – mit einbindet.

Aus Spaß wird Ernst

Alexej Boris erklärt den Schülern, auf der Erde »Terra« herrsche ein Virus. Nur mithilfe der Schüler könne dieser Virus ausgerottet werden. Der Virus beinhalte, dass sich Menschen wegen Hass auf unterschiedliche Hautfarben oder Religionen bekriegen und nebenbei noch ihre Umwelt zerstören.

Was das bedeutet, erläutert Boris zum Beispiel, indem er sich ein Wasserspritzpistolen-Gefecht mit einigen Schülern liefert. Andere Schüler werden dabei auch nass – »Kollateralschaden«, wie Boris erklärt. Viele der Stühle, auf denen die Schüler sitzen, sind ebenfalls voll mit Wasserpfützen. »Die, die jetzt nicht mehr auf ihren Stühlen sitzen können, müssen sich anderswo Sitzplätze suchen. Sie sind Flüchtlinge«, sagt der Schauspieler. Die Schüler finden das zuerst gar nicht gut. Nach einigem Stühlerücken und Gemurmel findet jeder wieder einen Platz.

Immer wieder geht es so: Zuerst ist es noch Spaß, plötzlich Ernst. Die Neuntklässler sind gespannt bei der Sache und so am Schluss gar nicht sicher, ob sie klatschen sollen oder nicht, nach dieser ungewöhnlichen Unterrichtsstunde. Aber verstanden haben sie eines: »Ihr seid der Stein, der ins Wasser fällt und Wellen schlägt«, sagt Alexej Boris. Auf die Schüler kommt es an, die Erde vor Hass und Zerstörung zu retten. (ZmS)

 

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