Logo
Aktuell Zeitung macht Schule

Auf Vorteil verzichtet

REUTLINGEN. Turnerin und Leichtathletin war Esther Weber-Kranz schon als junges Mädchen. Im Alter von 15 Jahren wurde sie bei einem Autounfall jedoch so schwer verletzt, dass sich ihr Leben von Grund auf änderte: Die junge Frau ist gelähmt und kann sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Mit 17 durfte sie vorzeitig ihre Fahrprüfung ablegen und gewann mit dem Führerschein ein Stück Unabhängigkeit zurück. Eine ganz besondere Rolle spielt nach wie vor der Sport.

Nachdem sie es vergeblich mit Rollstuhl-Tennis versucht hat, nahm die damals 17-Jährige an einem Nachwuchs-Fecht-Lehrgang teil. Inzwischen ist sie in der Disziplin Goldmedaillen-Gewinnerin, mehrfache Europa- und Deutsche Meisterin sowie Vizeweltmeisterin. »Durch das Fechten wurde ich wieder in die Gesellschaft integriert und hatte wieder Ziele«, sagt die 35-Jährige. »Diese Sportart hilft mir, fit zu bleiben, aber auch zu zeigen, dass der Leistungssport keine Barriere sein kann für Menschen mit und ohne Handicap.«

Für ihr vorbildliches Verhalten bei den Paralympics wurde sie mit der Fair-Play-Trophäe der Deutschen Sportjournalisten ausgezeichnet. Sie war mit einer Kampfrichter-Entscheidung zu ihren Gunsten nicht einverstanden. Weil ihr Protest jedoch nicht beachtet wurde, ließ sie ihre Gegnerin als Ausgleich ohne Gegenwehr zweimal zustoßen.

Leben mit Handicap

Esther Weber-Kranz ist mit dem Sportjournalisten Holger Kranz verheiratet und Mutter von zwei Kindern im Alter von fünf und neun Jahren. Ihre Hobbys sind Tanzen, Schwimmen und Lesen - unter anderem die Bibel.

Wie sie ihr Leben mit Handicap organisiert, erzählt die Spitzensportlerin am Donnerstag, 13. November, bei »Zeitung macht Schule«. Die Podiumsveranstaltung in der Turnhalle der Matthäus-Beger-Schule beginnt um 11 Uhr. Alle ZmS-Teilnehmer sind eingeladen zu kommen und selbst auch Fragen zu stellen. Gebt unter der Telefonnummer 0 71 21/3 02-3 02 bei Karin Dengel kurz Bescheid, dass ihr dabei seid. (ist)