Ältere Schüler, schlechtere Räder
Von März bis Dezember geht's Schlag auf Schlag, fast täglich erscheinen bis zu drei Schulklassen der 4. Grundschul- und der 5. Förderschulklasse, um endlich den ersehnten Fahrradführerschein zu machen. »Dadurch, dass Radfahren Spaß macht, kooperieren die Kinder sehr gut mit uns«, sagt Thomas Steigenberger. Den Rest des Jahres fährt er mit seiner Kollegin Stephanie Reutter von Kindergarten zu Kindergarten, um den Kindern das Überqueren der Straße in der Praxis und in der Theorie in Form eines Puppentheaters zu zeigen.
»Wenn eine Schule anruft, rücken wir zur Fahrradkontrolle aus«, sagt Thomas Steigenberger. Mit nur zwei Leuten ist es aber relativ schwer, allen Anrufen nachzukommen, deswegen wünschen sich Steigenberger und Reutter mehr Kollegen. Wenn sie dann ausrücken, finden sie eine äußerst bedenkliche Situation vor: »90 Prozent der Fahrräder sind nicht vorschriftsgemäß«, so Steigenberger. Die größten Problemstellen sind Licht und Strahler. Das Verblüffende dabei: Je älter die Jugendlichen sind, desto schlechter ist die Qualität der Fahrräder.
Onkel Heinrich lässt grüßen
Grundgedanke des Jugendverkehrsschulen-Gründers Alfred Heinrich - auch bekannt als Onkel Heinrich - war es, die hohen Unfallzahlen der 70-er-Jahre zu senken. In der Gegenwart wurde von dieser Idee schon viel verwirklicht. »Aber die Unfallzahlen sind immer noch hoch«, sagen die JVS-Leute.
Für die Zukunft wünschen sich Steigenberger und Reutter einen größeren Übungsplatz, eine feste Puppenbühne und mehr Personal. Trotz allem gefällt ihnen ihr Arbeitsplatz gut. (ZmS)
David Keppler, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c