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200 Meter Rohre heizen und kühlen

MÜNSINGEN. Das neue Krankenhaus in Münsingen wird voraussichtlich Ende 2004 in Betrieb genommen. Was aus dem alten Krankenhaus gemacht wird, ist bis jetzt noch völlig unklar. Rund 6 600 Quadratmeter Nettofläche auf drei Stockwerken mit insgesamt 46 Patientenzimmern.

Die rund 25 Mitarbeiter, die derzeit auf der Klinikbaustelle arbeiten, arbeiten am Trockenbau, an der Installation, an der Elektrik sowie an der Außenanlage mit zirka 100 Parkplätzen, die jetzt fertig sind. Der ganze Rohbau wurde erst mit einem halben Jahr Verspätung gebaut, weil Mitbewerber in der so genannten Vergabekammer des Landesgewerbeaufsichtsamts Einspruch eingelegt hatten.

Die Überlegungen für das neue Krankenhaus begannen im Januar 1995. Damals beschloss der Kreistag, dass eine neue Albklinik gebaut werden sollte. Zuvor musste aber das Land davon überzeugt werden, dass ein neues Krankenhaus mit den Abteilungen Chirurgie und Innere Medizin in Münsingen notwendig ist. Nach der Zusage des Landes wurde sofort mit der Planung begonnen.

Das neue Krankenhaus wird weniger Betten haben als das bisherige. Die kleinere Anzahl lässt sich grundsätzlich auf die kürzere Verweildauer der Patienten und die immer häufiger werdenden ambulanten Eingriffe auch bei selbstständigen Ärzten zurückführen.

Das neue Krankenhaus bietet rund 200 Arbeitsplätze, wenn es in Betrieb geht. Im untersten Stockwerk ist vor allem die Technik des Hauses und Räume der Schwesternschule mit 60 Plätzen, die gemeinsam mit der Bad Uracher Klinik betrieben wird, untergebracht.

Zwischen Patientenzimmern und medizinischer Abteilung ist ein grüner, überdachter Innenhof in dem die Haupttreppe »hängt«. Unter diesem Innenhof und unter der Außenanlage sind 200 Meter Rohre vergraben. Diese technische Raffinesse macht es möglich, dass die Erdwärme beziehungsweise Kälte gesammelt werden kann und im Winter zum Heizen, im Sommer zum Kühlen genutzt wird. Außerdem ist im Krankenhaus ein Wärme-Rückgewinnungssystem eingebaut, das durch die Lüftung wieder wertvolle Wärme zurückgewinnt.

Wie auf jeder Baustelle gab es auch hier ein paar Probleme, weil zum Beispiel eine Firma Pleite ging und die nächste Firma nicht gleich weitermachen konnte.

Die Geburtshilfestation mit 266 Quadratmetern finanzierte der Landkreis Reutlingen auf Drängen einer Bürgerinitiative. Der symbolische Spatenstich mit Edgar Wais, Bürgermeister Mike Münzing und Mitgliedern des Kreistages fand am 30. April 2002 statt.

Im neuen Krankenhaus wird es auch eine HNO-Heilkunde-Abteilung sowie eine Anästhesie (gemeinsam mit Bad Urach) geben. Es wird Ein-, Zwei- sowie Dreibettzimmer geben, die in einem Halbkreis um die Medizinische Abteilung angeordnet sind. In den »leeren« Ecken sind die Schwestern-Stationen untergebracht. (ZmS)



Martin Failenschmid, Realschule Münsingen, Klasse 8b