1898 fand in New York eine internationale Konferenz statt, die klären sollte, wie man dem ganzen Pferdemist auf den Straßen Herr werden sollte. Ein dringendes und anrüchiges Problem, denn schon 1930 wäre London drei Meter hoch mit Pferdemist bedeckt gewesen. Glücklicherweise kam das Auto.
Heute begnügt man sich nicht mit einem oder zwei PS, sondern 100 Pferdestärken äpfeln die Reutlinger Innenstadt voll. Würde man das CO2 nur von den Autos, die täglich durch die Lederstraße fahren in Luftballons packen, so wäre die Innenstadt nach einer Woche Tagen knietief mit Ballons bedeckt. Und da haben wir die Ballons für die Gifte wie Feinstaub und Stickoxide noch nicht einmal dabei. Und wenn es an das Eindämmen dieser Nebenprodukte geht, dann ducken sich die Fraktionen von CDU, FWV und inzwischen auch WIR weg. ÖPNV und Park und Ride wie von der CDU gefordert werden halt nur genutzt, wenn die Straße unattraktiv ist. Und wenn Herr Straub den Verkehr verflüssigen will, dann verschwindet er leider nicht sondern läuft schneller.
So lohnt es sich noch mehr mit 60 (weil Geschwindigkeitsbegrenzungen mögen die freien Wähler nicht) mit dem Auto durch die Innenstadt zu stinken. Der Verkehr muss sofort wirksam reduziert werden. Durch passives unkreatives Verhalten drohen Erkrankungen und Todesfälle.
Die Konferenz von New York wurde nach drei Tagen ergebnislos abgebrochen. Ich habe das Gefühl, dass die Biedermeier von damals heute im Reutlinger Gemeinderat sitzen.
Joachim Weiß, Reutlingen