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Aktuell Leserbrief

»Bongertwasen als gute Alternative«

Metzinger Bäder (per E-Mail)

Sowohl das Hallenbad als auch das Freibad sind sanierungsbedürftig. Es stellt sich die Frage, ob die beiden heutigen Einrichtungen an den jetzigen Standorten mit vertretbarem wirtschaftlichen Aufwand saniert werden können.

Standortbedingungen am heutigen Freibad: Das Parkierungsangebot, der bauliche Zustand und das Beckenangebot bedürfen weitgehender Erneuerung. Ein ganz entscheidender Gesichtspunkt ist die veränderte Nachbarschaft. In Bälde entsteht ein Neubau für den Bauhof und die Feuerwehr. Bei dieser Entwicklung sollte ein Neubau des Freibads an diesem Standort unterbleiben. Durch die Verlagerung des Freibads ergäbe sich die Möglichkeit, den Ermsbereich aufzuwerten.

Standortbedingungen beim heutigen Hallenbad: Dieser genießt die Gunst der leichten Erreichbarkeit, insbesondere für die Kinder der nahegelegenen Schulen. Wünschenswert ist eine Erweiterung für Nichtschwimmer, für den Vereinssport und die Angliederung einer Sauna. Diese Einrichtungen wären am Standort nur mit sehr hohem Aufwand nachrüstbar. Dies spricht dafür, am Bongertwasen ein neues Freibad eventuell mit Hallenbad zu kombinieren (Kombibad). Dennoch sollte das Gebäude erhalten bleiben, wen auch nur als Schulschwimmbecken.

Standortbedingungen am Bongertwasen: Bereits 1978 wurde für den Bongertwasen ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, wobei das Programm neben der Erweiterung der Sportanlagen die Planung eines Freibades (ohne Hallenbad) beinhaltete. Bei dieser Ausschreibung war die »B 28 – Waldtrasse« zugrunde gelegen; diese wurde jedoch aus ökologischen Gründen verworfen. In der Folge wurde jahrelang eine stadtnahe Trasse gesucht. Die Freibadplanung musste zurückgestellt werden. Solange die neue Trasse B 28 nicht festlag, mussten die Flächen zwischen den westlichen Einrichtungen (Stadion u.a.) und den östlichen (Ferientagheim u.a.) freigehalten werden. Inzwischen sind die Nordtangente und die neue B 28 realisiert und die Sanierung der Innenstadt ohne den Durchgangsverkehr weitgehend abgeschlossen.

Der Bongertwasen zwischen Stadt und Buchwald gelegen, bietet für die Weiterentwicklung der Freizeiteinrichtungen mit einem Kombibad hervorragende Voraussetzungen. Er kann als landschaftliches Gegenüber zu den Weinbergen gesehen werden. Er soll seinen Charakter durch die Obstbäume bewahren (Bongertwasen = Baumwiesen). Wegebeziehungen zum Ermsweg in Tallage müssen besser erkennbar gemacht werden.

Für das Bad gibt es zwei Standortalternativen: Der westliche Standort in Nachbarschaft zum Stadionzugang sollte für einen zukünftig denkbaren Bau einer großen Sport- und Festhalle freigehalten werden. Der östliche Standort zwischen dem Ferientagheim und der Tennisanlage wäre der bessere. Er liegt näher zu den Wohngebieten als der am Stadion.

Da die baulichen Anlagen mit hoher Besucherfrequenz peripher lägen (Stadion westlich, Freibad östlich), könnte der Innenbereich des Freizeitgebiets vom Parkierungsverkehr frei bleiben. Diese »Grüne Mitte« soll dem Besucher Freiraumerlebnisse bieten. Das heutige Fußgänger- und Radwegenetz ist unübersichtlich, umwegig, unattraktiv und sollte verbessert werden.

Der Gemeinderat hat in vorbildlicher Weise den Entscheidungsprozess für die anstehenden Projektierungen in die öffentliche Diskussion gebracht. Klare Konzeptionsentscheidungen sind hier möglich: Braike-Wangen als Gewerbegebiet – Bongertwasen als Freizeitgebiet ausbauen. Das Kombibad könnte unabhängig von den Ausbaumaßnahmen am Bongertwasen errichtet werden. Die bisherigen Bäder könnten bis zur Fertigstellung des Neubaus weiter benutzt werden.

Walter Veit, Metzingen