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Zum Energiesparen: Kommunen wollen Gebäude schließen - auch Tübingen

Vor allem in den nächsten Tagen wird bei einigen Kommunen im Südwesten angesichts der Energiekrise gespart. Der Gang ins Rathaus ist für die Menschen in Baden-Württemberg deshalb mancherorts nicht möglich.

Rathaus
Ein Mann geht vor dem Stuttgarter Rathaus vorbei. Foto: Sebastian Gollnow
Ein Mann geht vor dem Stuttgarter Rathaus vorbei.
Foto: Sebastian Gollnow

STUTTGART. Einige Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg werden zwischen Weihnachten und Neujahr sowie zu Beginn des Jahres 2023 bei städtischen Einrichtungen vor verschlossenen Türen stehen. Grund: Die Kommunen wollen Energie sparen. Mit Hilfe der Schließungen wollen die Städte weniger heizen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Die Stadt Karlsruhe plant als besondere Maßnahme, die Verwaltung vom 2. bis zum 5. Januar zu schließen. Ausnahmen gebe es nur in besonderen, begründeten Fällen, hieß es aus dem Rathaus. »Durch die Absenkung der Heizung an einem Schließtag werden etwa 18 Prozent der an einem solchen Tag sonst üblichen Wärmeverbräuche eingespart.« In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr sei die Verwaltung geöffnet.

Auch in Mannheim wird gespart. Die Stadt will nach eigenen Angaben vom 23. Dezember bis 8. Januar bis zu vier Prozent des jährlichen Energieverbrauchs einsparen. Bei 80 Prozent aller Büroflächen soll die Raumtemperatur auf ein Minimum gesenkt werden. Dennoch will die Stadt alle Verwaltungsleistungen anbieten. »Dort, wo es notwendig ist, werden geringe Büroflächen bei einer optimierten Belegung beheizt«, informierte die Verwaltung.

Stuttgart sieht von generellen Schließungen aufgrund der Energiekrise ab. Es stehe den Ämtern zwischen Weihnachten und Neujahr frei, Gebäude oder einzelne Gebäudeteile zu schließen. »Die Mitarbeitenden sollen dann - wenn möglich - im Homeoffice arbeiten, damit für diesen Zeitraum die Gebäude im Absenkbetrieb betrieben werden können«, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.

In Freiburg ist laut eines Stadtsprechers eine Schließung in vielen Bereichen nicht möglich, da auch zwischen Weihnachten und Neujahr Notdienste gewährleistet werden müssen. Die Stadtteilbibliotheken jedoch bleiben vom 24. Dezember bis zum 8. Januar zu, wie der Sprecher mitteilte. Außerdem werden bereits eingeleitete Maßnahmen fortgeführt. So werden unter anderem die Temperaturen heruntergeregelt. Im Winter strebt die Stadt nach eigenen Angaben an, 20 Prozent Energie einzusparen.

Die Stadt Heidelberg will die städtischen Verwaltungsgebäude vom 24. Dezember bis 8. Januar »weitgehend« schließen. Dadurch will die Stadt nach eigenen Angaben einen wesentlichen Beitrag zum Energiesparen leisten. »Ein Großteil der Mitarbeitenden wird mobil arbeiten, die Präsenz der Mitarbeitenden vor Ort wird auf das notwendigste Maß heruntergefahren, um in einzelnen Gebäuden oder Teilbereichen von Gebäuden die Raumtemperatur auf ein Mindestmaß reduzieren und damit zusätzliche Heizenergie einsparen zu können.« Alle Serviceleistungen für die Bürgerinnen und Bürger wolle die Stadt aber weiter anbieten. So seien die Ämter und Dienststellen telefonisch und per E-Mail erreichbar.

Die Tübinger werden den Angaben zufolge vom 27. bis 30. Dezember vor verschlossenen Türen bei allen städtischen Verwaltungsgebäuden stehen. »Dadurch ist es möglich, den Heizbetrieb über insgesamt neun Tage herunterzufahren«, sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Stadtbücherei Tübingen sei ebenfalls zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen - dies habe aber nichts mit Energiesparmaßnahmen zu tun. Einen Tagesausflug in ein städtisches Museum ist zwischen Weihnachten und Neujahr möglich, wie das Rathaus informierte.

In Ulm bleiben die Menschen von Schließungen aufgrund der Energiekrise verschont. Für 2023 gilt laut einer Rathaussprecherin das Motto: »weiter so wie jetzt gerade«. Dabei gehe es vor allem darum, die Temperaturen herunterzufahren und Fassadenbeleuchtungen abzuschalten.

Mitteilung der Stadt Mannheim

Informationen der Stadt Tübingen zum Energiesparen

© dpa-infocom, dpa:221225-99-13799/2