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Zulieferer Eberspächer setzt weiter auf Abgasanlagen

Trotz des europäischen Wandels hin zu Elektromobilität setzt der Autozulieferer Eberspächer weiter auf das Geschäft mit Abgasanlagen. »Man kann nicht sagen: Das ist ein Auslaufmodell«, sagte Eberspächer-Chef Martin Peters am Mittwoch in Esslingen. In den USA, aber auch in Thailand oder Malaysia verzeichne der Bereich weiter Wachstum. Eberspächer wolle seine Präsenz in den Märkten ausbauen, in denen der Verbrenner länger eine Rolle spiele. In Europa sei die Nachfrage ebenfalls hoch - allerdings sei das eher ein Nachlauf der Lieferschwierigkeiten des vergangenen Jahres.

Eberspächer
Schilder stehen vor dem Firmensitz des Zulieferers Eberspächer. Foto: Sebastian Kahnert
Schilder stehen vor dem Firmensitz des Zulieferers Eberspächer.
Foto: Sebastian Kahnert

Bei Eberspächer waren im vergangenen Jahr 48 Prozent des Nettoumsatzes von 2,7 Milliarden Euro unabhängig vom reinen Verbrennermotor. Bis 2025 soll dieser Anteil laut Peters leicht auf 50 Prozent steigen. »Die Aufträge sind so, wie sie sind.« Allerdings solle künftig weniger in das Geschäft mit Abgassystemen investiert werden. Darüber hinaus produziert das Unternehmen etwa auch elektrische Fahrzeugheizungen, die für Elektroautos gebraucht werden.

Trotz eines Nettoumsatzwachstums von knapp 20 Prozent rutschten die Esslinger 2022 tief in die roten Zahlen. Unterm Strich stand ein Minus von 94 Millionen Euro nach einem Plus von 21 Millionen Euro im Vorjahr. Zurückzuführen sei das vor allem auf Anlaufschwierigkeiten bei neuen US-Werken, sagte Peters. Unter anderem habe Belegschaft aus Deutschland eingeflogen werden müssen, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Diese Werke seien aber inzwischen in ruhigerem Fahrwasser, so dass er für 2023 ein besseres Ergebnis erwarte. Die Zahl von knapp über 10 000 Beschäftigten will Eberspächer stabil halten.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-808650/3