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Zollitsch will mit Betroffenenbeirat sprechen

Nach öffentlicher Kritik des Betroffenenbeirats im Erzbistum Freiburg will der frühere Erzbischof Robert Zollitsch mit dem Gremium über seine Rolle bei der Aufbereitung von Missbrauchsfällen sprechen. Ein konkreter Termin müsse noch gefunden werden, sagte sein Sprecher am Donnerstag. Zuerst hatten die »Badischen Neuesten Nachrichten« (Donnerstag) darüber berichtet.

Robert Zollitsch
Der frühere Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch sitzt in seinem Garten. Foto: Patrick Seeger
Der frühere Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch sitzt in seinem Garten.
Foto: Patrick Seeger

Der 84-Jährige, der von 2008 bis 2014 auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war, hatte Anfang des Monats Fehlverhalten bei der Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen eingestanden und in einer Erklärung um Entschuldigung gebeten. Der Betroffenenbeirat forderte Zollitsch am Dienstag per offenem Brief dazu auf, Betroffene zu unterstützen und konkret zu benennen, was »das System Kirche« in den vergangenen Jahrzehnten getan habe, um Missbrauch zu vertuschen.

»Sie haben Ihre Version der Wahrheit im Internet platziert, ohne die Möglichkeit eines Dialoges«, heißt es in dem Schreiben weiter. »Es geht uns nicht darum eine Gegenposition einzunehmen, sondern darum, unsere Perspektive dazu einzubringen, was im Erzbistum Freiburg in den letzten Jahrzehnten geschehen ist.« Der Sprecher von Zollitsch sagte, der Alt-Bischof wolle den Brief nicht öffentlich kommentieren, sondern nun das Gespräch mit den Betroffenen direkt suchen.

Am 25. Oktober hätte ein Bericht über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit sexuellem Missbrauch veröffentlicht werden sollen. Dies war im September jedoch verschoben worden.

Erklärung Zollitsch

»BNN«-Bericht

© dpa-infocom, dpa:221027-99-286029/3