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ZDF-Umfrage: Lieber weiter Grün-Schwarz als Ampel-Koalition

Die Einschläge für die Südwest-CDU kommen näher: Auch die neue ZDF-Umfrage sieht die Union mit Spitzenkandidatin Eisenmann ein großes Stück hinter den Grünen. Aber: Die Baden-Württemberger wollen lieber weiter Grün-Schwarz als eine Ampel.

Winfried Kretschmann spricht
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht. Foto: Christoph Schmidt/dpa

STUTTGART. Die Baden-Württemberger wollen nach einer neuen Umfrage mehrheitlich Winfried Kretschmann als Ministerpräsident an der Spitze einer grün-schwarzen Koalition behalten. Gut fünf Wochen vor der Landtagswahl sind 70 Prozent der Wahlberechtigten für den Grünen-Politiker als Regierungschef und nur 13 Prozent für die CDU-Spitzenkandidatin und derzeitige Kultusministerin Susanne Eisenmann. Das ergab das Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF, das am Freitag veröffentlicht wurde.

Ein weiterer wichtiger Fingerzeig: Eine Wiederauflage von Grün-Schwarz erhält die meiste Zustimmung. 44 Prozent der Befragten fänden ein solches Bündnis gut, 32 Prozent schlecht, und 21 Prozent wäre es egal. Grüne und CDU regieren im Südwesten seit 2016 gemeinsam. Eine solche Koalition unter Führung der CDU wollen etwas weniger Wahlberechtigte: 39 Prozent fänden es gut, 37 Prozent schlecht und 21 Prozent sind unentschieden.

Eine denkbare Dreier-Koalition aus Grünen, SPD und FDP kommt gar nicht gut an. Hier sind 51 Prozent der Befragten der Meinung, ein solches Bündnis sei schlecht, 26 Prozent finden es gut, 19 Prozent ist es egal. Ähnlich sieht es bei einer Deutschlandkoalition aus CDU, SPD und FDP aus: 48 Prozent halten diese für schlecht, 30 Prozent finden sie gut, 19 Prozent sind unentschieden.

Bei der Sonntagsfrage schneiden die Grünen wieder klar am besten ab. Wenn am nächsten Sonntag in Baden-Württemberg Landtagswahl wäre, lägen die Grünen bei 34 Prozent und die CDU bei 28 Prozent. Die AfD erreicht demnach 11 Prozent, die SPD 10 Prozent und die FDP 9 Prozent. Die Linke käme nur auf 3 Prozent und würde erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Laut Forschungsgruppe Wahlen wissen 58 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen. Das Institut lieferte keine Vergleichswerte, weil ihre letzte Wahlumfrage zu Baden-Württemberg vor der Landtagswahl 2016 war.

Nach einer Neuauflage von Grün-Rot (2011 bis 2016) wurde nicht gefragt. Nach den Zahlen wäre eine solche Kombination auch eher außer Reichweite: Grüne und SPD kämen zusammen auf 44 Prozent, die anderen drei Parteien auf 48 Prozent.

Eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von SWR und »Stuttgarter Zeitung«, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, hatte bei der Sonntagsfrage ein ganz ähnliches Bild ergeben. Danach liegen die Grünen ebenfalls bei 34 Prozent, die CDU kommt auf 27 Prozent. Die SPD liegt hier bei 11 Prozent. Die AfD schafft 10 Prozent. Die FDP kommt hier ebenfalls auf 9 Prozent. Die Linke würde ebenso mit 3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Bei der Wahl 2016 hatten die Parteien so abgeschnitten: Die Grünen erreichten 30,3 Prozent, die CDU landete damals erstmals hinter der Ökopartei mit 27 Prozent, die AfD schaffte mit starken 15,1 Prozent den Sprung in den Landtag, die SPD rutschte auf historisch schlechte 12,7 Prozent ab, die FDP kam auf 8,3 Prozent und die Linke schwächelte mit 2,9 Prozent. (dpa)

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