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Zahl der Polizeischüsse auf Menschen auf Niveau von 2021

Für Polizisten solle der Schuss aus der Dienstwaffe die Ultima Ratio sein, das letzte Mittel. Trotzdem greifen die Beamten immer wieder zur Waffe - vor allem, wenn es um Tiere geht. Im abgelaufenen Jahr war das ungefähr so oft wie zuvor.

Polizei in Stuttgart
Die Dienstwaffe einer Polizeibeamtin, die vor dem Kunstmuseum steht, steckt im Holster . Foto: Marijan Murat
Die Dienstwaffe einer Polizeibeamtin, die vor dem Kunstmuseum steht, steckt im Holster .
Foto: Marijan Murat

Polizisten in Baden-Württemberg ziehen vergleichsweise oft ihre Waffe, meistens zur Warnung oder wenn sie sie ein gefährliches, krankes oder verletztes Tier töten müssen. Insgesamt achtmal und damit seltener als in den beiden Jahren zuvor schossen sie allerdings 2021 auch auf Menschen. Nach Angaben des Innenministeriums wurde dabei ein Mann nach einem häuslichen Streit in Freudenstadt erschossen, vier weitere Menschen wurden im selben Jahr verletzt. 2020 schoss die Polizei 13-mal auf Menschen, drei starben, acht wurden verletzt.

Auch im abgelaufenen Jahr schossen Polizisten auf Menschen. »Die Fälle der Schusswaffengebräuche im Zusammenhang mit getöteten und verletzten Personen liegen auf dem Niveau des Vorjahres«, teilte das Ministerium mit. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

Das Innenministerium spricht mit Blick auf die Bilanz von einem »sehr niedrigen Niveau«. Dienstwaffen dürften nur als Ultima Ratio (äußerstes Mittel) genutzt werden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Über die Anwendung von unmittelbarem Zwang entscheide die jeweilige Polizeibeamtin oder der Polizeibeamte grundsätzlich einzelfallbezogen und unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit.

© dpa-infocom, dpa:230101-99-68623/2