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Zahl der Pflegebedürftigen im Südwesten steigt

540.401 Menschen in Baden-Württemberg gelten jüngsten Zahlen zufolge als pflegebedürftig. Das waren im Dezember 2021 nach Angaben des Statistischen Landesamts vom Montag 14,5 Prozent mehr als bei der Erhebung vor zwei Jahren. Auf die Gesamtbevölkerung bezogen erhielten 4,9 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen Leistungen der Pflegekassen (2019: 4,3 Prozent).

Ambulanter Pflegedienst
Eine Mitarbeiterin beim mobilen Pflegedienst Schulz verlässt die Wohnung einer Patientin. Foto: Philipp von Ditfurth
Eine Mitarbeiterin beim mobilen Pflegedienst Schulz verlässt die Wohnung einer Patientin.
Foto: Philipp von Ditfurth

Mehr als vier Fünftel der Pflegebedürftigen wurde vorwiegend zu Hause versorgt, wie das Stuttgarter Amt berichtete. Über die Hälfte davon waren Pflegegeldempfängerinnen und -empfänger, die ausschließlich Angehörige versorgen. 17,0 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf wurden vollstationär in Heimen versorgt. Hier ist die Tendenz rückläufig. In anderen Fällen halfen etwa ambulante Pflegedienste.

Eine Ursache für den hohen Anteil häuslicher Pflege sieht die Behörde in der Corona-Pandemie. Diese habe die vollstationäre Aufnahme von Pflegebedürftigen in der Kurzzeit- oder Dauerpflege erschwert.

Die Zahl ambulanter Pflegedienste stieg laut den Statistikern 2021 im Vergleich zu 2019 um fast fünf Prozent auf 1262, die der stationären Pflegeheime noch etwas stärker auf 2013. Der mit fast drei Vierteln weit überwiegende Teil der 145.606 Beschäftigten arbeitete in den stationären Einrichtungen. Davon gebe es schlicht mehr, und die Arbeit dort sei personalintensiver, hieß es dazu. Nur etwa jeder Vierte aller Beschäftigten habe in Vollzeit gearbeitet.

Fast jeder Fünfte im Alter ab 65 Jahren ist der Mitteilung zufolge pflegebedürftig (18,4 Prozent). Bei den über 80-Jährigen seien es 40 Prozent, bei den über 90-Jährigen drei Viertel (74,7 Prozent).

Statistisches Landesamt zur Pflege

© dpa-infocom, dpa:221219-99-954169/2