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Zahl der Arbeitslosen im Südwesten weiter gesunken

Den Höhepunkt der alljährlichen Winterflaute hat der Arbeitsmarkt schon im Februar hinter sich gelassen. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt wieder - auch im März. Die Wirtschaftsministerin sieht aber ein wichtiges Potenzial noch nicht ausreichend genutzt.

Agentur für Arbeit
Das Logo eines Jobcenters der Agentur für Arbeit spiegelt sich am Eingang. Foto: Jens Kalaene/Archivbild
Das Logo eines Jobcenters der Agentur für Arbeit spiegelt sich am Eingang. Foto: Jens Kalaene/Archivbild

STUTTGART. Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist im März weiter gesunken. 193 063 Menschen waren ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Das waren knapp 3600 oder 1,8 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank von 3,2 auf 3,1 Prozent. Profitiert haben laut Statistik erneut vor allem ältere Arbeitslose, deren Zahl leicht überdurchschnittlich sank. Junge Leute ohne Job gab es dagegen erneut sogar etwas mehr als im Monat zuvor. Die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gleicht somit der aus dem Februar.

Im Vergleich mit dem Vorjahr hingegen hat sich vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen deutlich reduziert, wie die Arbeitsagentur weiter mitteilte. Während die Arbeitslosigkeit seither insgesamt um 3,8 Prozent zurückging, nahm die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr ohne Job waren, um 11,5 Prozent ab. Insgesamt hatte es im März 2018 noch mehr als 200 000 Arbeitslose gegeben. Die Quote lag damals bei 3,3 Prozent.

Was die Nachfrage nach Arbeitskräften angeht, zeigt die Statistik laut Arbeitsagentur Anzeichen für eine leichte Zurückhaltung bei den Unternehmen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum fiel die Zahl der neu gemeldeten Stellen im ersten Quartal 2019 um 2,7 Prozent niedriger aus. Insgesamt sind derzeit allerdings trotzdem mehr als 111 600 Arbeitsstellen im Land zu haben.

Um die zu besetzen, müsse es gelingen, mehr Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Sie stellten ein wichtiges Potenzial für die Fachkräftesicherung in den Betrieben dar, betonte die Ministerin.

Mit 49,3 Prozent liege die Erwerbsquote von Frauen deutlich hinter jener der Männer mit 58,0 Prozent. Würde sie auf das Niveau der Männer ansteigen, könnten 475 000 Frauen zusätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, rechnete das Ministerium vor.

»Trotz einer sich eintrübenden Konjunktur gibt es weiter eine robuste Nachfrage nach Arbeitskräften«, sagte der baden-württembergische Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. »Damit verschärfen sich die Fachkräfte-Engpässe im Südwesten weiter.« Dulger forderte deshalb, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz sowie das Gesetz über die Duldung bei Ausbildung und Beschäftigung nicht länger blockiert und auch nicht noch aufgeweicht werden dürften. (dpa)