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Wasserstoff auch künftig kein dominanter Energieträger

Wasserstoff spielt nach einer Studie künftig in der globalen Klimapolitik eine wichtige Rolle - er wird aber nicht der dominierende Energieträger der Zukunft sein. So lautet das Fazit einer am Donnerstag vorgestellten Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Die Forscher erwarten die größte Nachfrage von Wasserstoff im Verkehrsbereich. Im EU-Verkehrssektor könnte demnach der Anteil im Jahr 2050 bei 28 Prozent bezogen auf den Gesamtenergiebedarf liegen. Im internationalen Schiffs- und Flugverkehr sei der Einsatz von H2-Syntheseprodukten gesetzt. Im Auto- und Lkw-Verkehr sei ein Wasserstoffeinsatz jedoch weniger klar.

Wasserstoff
Blick auf eine Wasserstofferzeugungsanlage. Foto: Nicolas Armer
Blick auf eine Wasserstofferzeugungsanlage.
Foto: Nicolas Armer

Die globale Wasserstoffnachfrage hängt demnach auch von der regionalen Klimapolitik ab und wie ambitioniert diese sei. Für die EU wird der Anteil bis 2050 auf bis zu 14 Prozent geschätzt, für China hingegen wiesen die meisten Szenarien nur einen Wasserstoffanteil von maximal 4 Prozent an der Endenergie aus.

Welche Bedeutung Wasserstoff künftig haben könnte, wurde im Rahmen einer sogenannten Meta-Studie unter Koordination des Fraunhofer ISI untersucht. Die Forscher werteten im Rahmen des Forschungsprojekts HyPat mehr als 40 Energiesystem- und Wasserstoffszenarien aus. »Um Treibhausgasemissionen global zu senken, werden Maßnahmen zum Energieeinsparen und die direkte Elektrifizierung auf Basis von erneuerbarem Strom zum Beispiel durch Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge oder in Wärmenetzen als wichtigste Hebel gesehen«, stellte Fraunhofer-Forscher Martin Wietschel fest. Wasserstoff spiele dort eine relevante Rolle, wo andere Technologien technisch oder wirtschaftlich nicht umsetzbar seien.

HyPat-Projekt

Fraunhofer zur Wasserstoffforschung

© dpa-infocom, dpa:220915-99-771931/3