STUTTGART. Nach 17 fröhlichen Tagen schloss das Cannstatter Volksfest am Sonntag, 12. Oktober 2025, seine Tore. In den vergangenen rund zwei Wochen kamen 4,2 Millionen Besucher auf das Festgelände, um ausgelassen zu feiern, die zahlreichen Attraktionen zu genießen, die rasanten Fahrgeschäfte auszuprobieren und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.
»Das Cannstatter Volksfest ist eine der wichtigsten Veranstaltungen, die wir haben. Seine Bedeutung ist enorm groß. Die Leute kommen gerne. Das liegt an der Geselligkeit und dem attraktiven Angebot auf dem Festplatz. Die Vielfalt aus Festzelten, Fahrgeschäften und Schaustellern ist hier Trumpf«, sagt Thomas Fuhrmann, Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen. Trotz des wechselhaften und kühlen Wetters hatte das Volksfest in diesem Jahr eine hervorragende Resonanz. Andreas Kroll, Geschäftsführer der in Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen: Das Cannstatter Volksfest ist eine Erfolgsgeschichte.
Seitdem die Veranstaltungsgesellschaft die Organisation des Festes vor 20 Jahren übernommen hat, hat es sich von einem Rohdiamanten zu einem Juwel entwickelt. »Wir hatten ein Volksfest mit nicht ganz optimalen Wetterbedingungen. Trotzdem zeigen die Zahlen, dass es beliebter denn je ist. Am 3. Oktober mussten wir kurzzeitig schließen, auch gestern war es einige Zeit sehr voll. Das Sicherheitskonzept hat gut funktioniert.«
Auch Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbands Südwest Stuttgart, zieht ein positives Fazit: »Das Volksfest ist in der Tat ein Juwel. Über die Jahre hat es sich eklatant verbessert, zum Beispiel in Sachen Lärm und Müll. Gerade das Mehrwegbechersystem sorgt dafür, dass der Platz sauberer ist. Jetzt gilt es, nicht stehen zu bleiben, das Fest weiter zu perfektionieren und an einigen Stellschrauben zu drehen.«
Wirts-Sprecher Werner Klauss zieht Bilanz von Seiten der Festwirte: »Wir sind zufrieden, weil wir die Vorjahresziele erreichen konnten. Der ein oder andere konnte etwas zulegen, manch einer hatte es etwas schwerer. Aber wir sind sehr froh darüber, dass das Fest friedlich abgelaufen ist und ohne große Vorkommnisse.«
Ein wichtiger Bestandteil des Festes ist inzwischen die Wasenboje, die als »Safer Space« und niedrigschwelliger Anlaufpunkt für Mädchen und Frauen dient. Marc Reinelt, Projektleiter der Wasenboje bei der Stadt Stuttgart, fasst zusammen: »Die Wasenboje hat sich dieses Jahr um 250 Fälle gekümmert. Ein Fünftel davon waren kritisch, etwa durch sexualisierte Gewalt oder K.-o.-Tropfen. Das heißt aber nicht, dass der Wasen riskanter geworden, sondern dass die Wasenboje bekannter geworden ist. Wir hellen hier ein Dunkelfeld auf.«
Auch die Polizei zieht ein positives Fazit. Jörg Schiebe, Leiter des Polizeireviers 6 Bad Cannstatt, blickt auf ein sicheres und weitgehend friedliches Fest zurück, auch wenn dies die Zahlen auf den ersten Blick nicht vermuten lassen: "Wir haben zwar 20 Prozent mehr Straftaten auf dem Platz, sind aber noch deutlich unter dem Niveau von 2023. Vor allem die Straftaten gegen Einsatzkräfte sind mehr geworden, dafür haben wir weniger Diebstähle und Sachbeschädigungen.
Ein echter Publikumsmagnet war erneut das Albdorf. Obwohl es erst zum dritten Mal Teil des Volksfestes und insgesamt zum fünften Mal auf dem Wasen vertreten war, gilt es bereits als feste Institution und besonderes Merkmal des Festes. »Das Albdorf hat sich mit seinen regionalen Angeboten in Rekordtempo zu einem absoluten Alleinstellungsmerkmal des Volksfestes entwickelt«, erklärt Christen.
»Die Leute identifizieren sich mit den dort angebotenen regionalen Produkten.« Nicht nur aus der Region, sondern auch von weiter weg kommen Menschen auf das Volksfest. (GEA)

