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Walter Sittler: Politiker bräuchten einen Hofnarren

Politiker sollten nach Ansicht von Schauspieler Walter Sittler Hofnarren anstellen, um stets auf dem Laufenden zu sein, was ihre Wähler denken und wie diese ticken. »Politiker müssten diesem Shakespeareschen Narren einmal im Monat zuhören«, wünscht sich der Wahl-Stuttgarter. »Sie dürften nichts sagen, sie dürften nur sitzen und zuhören, was der Narr so alles im Land erfahren hat. Wenn ich verantwortlich wäre, würde ich das machen.« Man müsse Minister und Ministerinnen dazu bringen, zuzuhören, ohne bei einer Kritik gleich beleidigt zu sein. »Aber Zuhören ist eine häufig nicht sehr ausgeprägte Eigenschaft in der politischen Landschaft«, bedauert Sittler. »Die sind immer beleidigt und empört. Aber man muss doch versuchen, den anderen zu verstehen.«

Walter Sittler
Schauspieler Walter Sittler im Gespräch mit der dpa. Foto: Christoph Schmidt
Schauspieler Walter Sittler im Gespräch mit der dpa.
Foto: Christoph Schmidt

Sittler sieht sich allerdings eher nicht als verkanntes politisches Talent: »Ich bin ein politischer Mensch, aber ich wäre kein guter Politiker«, sagt er. »Als Politiker braucht man eine Phalanx von Menschen, die einem helfen, die einen halten sozusagen, die einen auch zurecht stoßen, wenn man mal daneben liegt. Und dieses Fundament habe ich nicht.« Ein guter Berater wäre er allerdings geworden, davon ist Sittler überzeugt.

Der zweifache Deutsche Fernsehpreisträger, der am 5. Dezember 70 Jahre alt wird, ist vor allem bekannt durch Fernsehserien wie »Nikola«, »Der Kommissar und das Meer« und deren Nachfolgeepisoden »Der Kommissar und der See«.

Website Walter Sittler

© dpa-infocom, dpa:221204-99-772556/2