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Viele Ausfälle: Labbadia sucht in Leipzig nach Lösungen

Der VfB Stuttgart hat nicht nur Abstiegssorgen. Vor dem Spiel bei den formstarken Leipzigern muss Trainer Labbadia auch noch mindestens drei Umstellungen vornehmen. Jammern will der Coach aber nicht.

Bruno Labbadia
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia. Foto: Tom Weller
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia.
Foto: Tom Weller

Mit einem kleinen Zettel in der Hand betrat Bruno Labbadia den Presseraum des VfB Stuttgart. Das hatte einen besonderen, wenn auch unerfreulichen Grund aus Sicht des Trainers des Fußball-Bundesligisten. Nicht weniger als neun Spielernamen hatte er notiert, um keinen gesperrten, fraglichen oder verletzten Profi vor dem Auswärtsspiel am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) bei RB Leipzig zu vergessen. Zu den seit Monaten präsenten Abstiegssorgen kommen nun auch noch erhebliche Personalprobleme. 

»Ich muss mindestens drei Spieler reinwerfen, die bislang noch nicht so viel gespielt haben«, sagte Labbadia einen Tag vor dem Auftritt in Leipzig. Eines seiner ersten Ziele lässt sich aufgrund der dünnen Personaldecke schon nicht mehr verwirklichen. »Wir wollten, dass sich eine Mannschaft herauskristallisiert. Das klappt jetzt nicht mehr«, sagte der 56-Jährige. Es könne sogar sein, dass die Hälfte der Stammformation ausgetauscht werden müsse.

Bei der TSG 1899 Hoffenheim kassierte der VfB am Dienstag nicht nur spät den Ausgleich zum 2:2. Beim Duell mit den Kraichgauern verletzten sich auch noch Tiago Tomás, Silas Katompa Mvumpa, Konstantinos Mavropanos und Hiroki Ito. Ob die beiden Verteidiger Mavropanos (Kopfverletzung) und Ito (Wadenprobleme) rechtzeitig fit werden, stand am Donnerstagmittag noch nicht fest. Die Offensivkräfte Tomás (Einriss der Bauchmuskulatur) und Silas (Einblutung am Schienbein) werden aber sicher fehlen.

Zudem handelte sich Naouirou Ahamada wegen eines regelwidrigen Jubels vor dem Gästeblock noch die Gelb-Rote Karte ein. Auch er muss ersetzt werden. Hinzu kommen die langzeitverletzten Borna Sosa (Aufbautraining nach Adduktorenproblemen) und Dan-Axel Zagadou (doppelter Bänderriss) sowie die erkrankten Tanguy Coulibaly und Laurin Ulrich.

Jammern bringe jedoch niemandem etwas, sagte Labbadia. »Ich denke nur in Lösungen. An der Situation kann ich ja nichts ändern«, sagte der Coach, der im Dezember bei den Schwaben vorgestellt worden war. Er soll den derzeit 15. der Tabelle zum Klassenerhalt führen. Gewonnen haben die Stuttgarter unter ihm in zwei Anläufen bisher noch nicht. 

Auch bei den drittplatzierten Leipzigern, die zu den formstärksten Teams der Liga gehören, dürften die Erfolgschancen eher gering sein. Den Fokus aber nur auf das Verteidigen des eigenen Tores zu richten, ist nicht nach dem Geschmack von Ex-Torjäger Labbadia. »Wir sind keine Mannschaft, die den Bus parkt. Natürlich sind wir gefordert, auch mal tief zu verteidigen«, sagte er. »Aber nur das zu machen, ist für unsere Mannschaft schwierig.«

Im Hinspiel, als der VfB noch von Pellegrino Matarazzo betreut wurde und auf dem Feld unter anderem noch der inzwischen nach England gewechselte Stürmer Sasa Kalajdzic stand, hielten die Stuttgarter gut mit und erkämpften ein 1:1. Der damalige Torschütze Ahamada ist kurz vor dem Ende der aktuellen Transferperiode noch eine der spannendsten Personalien am Neckar. Medienberichten zufolge wird der 20-jährige Franzose vom Premier-League-Club Crystal Palace umworben.

An Spekulationen beteiligt sich Labbadia aber wie gewohnt nicht. Er beschäftigt sich nur mit der aktuellen Situation und die hält aufgrund der vielen Ausfälle und des Abstiegskampfes genug Herausforderungen parat.

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