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Versuchter Mord: Prozess gegen »Reichsbürger« aus Boxberg

Am Oberlandesgericht Stuttgart beginnt am 5. April der Prozess gegen einen »Reichsbürger«, der im vergangenen Jahr in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) auf Polizisten geschossen haben soll. Dies teilte eine Sprecherin des Gerichts am Dienstag in Stuttgart mit. Dem Mann wird mehrfacher versuchter Mord zur Last gelegt. Er hatte der Anklage zufolge zahlreiche Schüsse mit einem Schnellfeuergewehr auf Polizisten abgegeben und zwei Beamte verletzt.

Gerichtssaal
Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch. Foto: Swen Pförtner
Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch.
Foto: Swen Pförtner

Die Bundesanwaltschaft legt dem Deutschen zudem unter anderem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, gefährliche Körperverletzung sowie Verstöße gegen das Waffenrecht zur Last. Zunächst sind Verhandlungstermine bis zum 23. Oktober angesetzt.

Nach Überzeugung der Ankläger vertritt der Mann eine »Reichsbürger«-Ideologie und leugnet die Existenz der Bundesrepublik Deutschland. Am frühen Morgen des 20. April vergangenen Jahres kamen 14 Polizeispezialkräfte zur Wohnung des damals 54-Jährigen in Boxberg, um einen Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Mosbach zu vollstrecken. Der Angeklagte habe mit einem Schnellfeuergewehr durch die heruntergelassenen Rollläden zahlreiche Schüsse auf die Polizisten abgegeben, um diese zu treffen.

Einen Beamten trafen Geschossteile in beiden Beinen. Ein anderer erlitt leichte Verletzungen am Ellenbogen, als er versuchte, sich zu schützen. Erst nach etwa zwei Stunden gab der Angeschuldigte auf.

PM der Bundesanwaltschaft

Mitteilung OLG

© dpa-infocom, dpa:230314-99-951551/2