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Verkupplung von einsamem Schwan in Holzgerlingen glückt

Auf die altmodische Weise - per Zeitungsannonce - wurde eine Partnerin für Schwan Hänsel gesucht, der alleine seine Kreise auf einem schwäbischen See zog. Tierfreunde arrangierten nun ein erstes Date - und sind zuversichtlich, dass daraus mehr werden kann.

Einem Schwan tropft Wasser aus dem Schnabel
Einem Schwan tropft Wasser aus dem Schnabel. Foto: dpa/Riedl
Einem Schwan tropft Wasser aus dem Schnabel.
Foto: dpa/Riedl

HOLZGERLINGEN. Die Verkupplung zweier Schwäne auf dem See der Burg Kalteneck in Holzgerlingen ist nach Einschätzung von Tierschützern gelungen. »Die scheinen sich schon sehr gut zu verstehen«, sagte Petra Schukalski von der Tierrettung Schönbuch am Samstag. Nach dem Kennenlernen hätten sich die beiden Vögel rasch hinter die Burg verzogen. »Da waren sie sich relativ schnell einig.«

Die Stadt im Landkreis Böblingen hatte per Stellenanzeige im »Nachrichtenblatt« nach einem Partner oder einer Partnerin für den einsamen Schwan Hänsel jun. (4) gesucht. Das Geschlecht spielte laut der Annonce keine Rolle. Erforderlich waren für den Einsatz »in Vollzeit (24/7)« unter anderem die »Bereitschaft zu Partnerschaft oder Ehe« sowie »keine «Berührungsängste» gegenüber schaulustigen Besuchern aus nah und fern«. Flugfähigkeit hingegen sei kein Einstellungskriterium. Geboten wurden zum Beispiel eine »gemütliche Unterkunft mit Pool und großzügigem Burggarten« und täglich zwei warme Mahlzeiten - morgens gekochte Kartoffeln mit Kleie, abends Körner. Mit der ungewöhnlichen Ausschreibung habe man den Bürgern der Gemeinde etwas zum Lachen bieten wollen, hieß es aus der Verwaltung.

In der Wildvogelpflegestation Westhausen (Ostalbkreis) des Naturschutzbunds Nabu sei eine vom Alter her passende Schwänin gewesen, sagte Schukalski. Das Tier sei per Hand aufgezogen worden, also Menschen gewöhnt, aber nicht zahm. Es sollte ausgewildert werden. Pünktlich zum ersten Date wurde es auf den Namen Gretel getauft. Ein Ehepaar kümmere sich nun um die Schwäne.

Dass die beiden noch in diesem Jahr mit der Familienplanung starten, sei eher unwahrscheinlich, sagte Schukalski. »Die müssen sich erstmal akklimatisieren.« Außerdem hätten Schwäne im Mai in der Regel längst Küken. »Die Familiengründung wird wohl erst im nächsten Jahr was.«

Für eine Überraschung hatte Gretel beim Aussteigen gesorgt: Auf dem Weg zum Burgsee hatte sie ein Ei gelegt. Es sei aber nicht davon auszugehen, dass das befruchtet sei, sagte Schukalski. (dpa)