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Verdi setzt Warnstreiks im Südwest-Einzelhandel fort

Die Shoppingtour könnte an diesem Samstag in einigen Läden etwas länger dauern. Denn im Einzelhandel wird erneut gestreikt. Und das könnte sich aus Sicht der Gewerkschaft auch auf die Abläufe in den Geschäften auswirken.

Warnstreik Verdi
Ein Transparent bei einem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. Foto: Paul Zinken
Ein Transparent bei einem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi.
Foto: Paul Zinken

Hunderte von Beschäftigten haben am Samstag ihre Warnstreiks im Südwest-Einzelhandel fortgesetzt und sind nicht zur Arbeit erschienen. Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sprach am Morgen von rund 800 Teilnehmenden. Aufgerufen waren Beschäftigte in Mannheim-Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim sowie in Stuttgart, Heilbronn und Schwäbisch Hall, Radolfzell, Esslingen, Tübingen und Reutlingen.

Auswirkungen auf die Öffnungszeiten der bestreikten Unternehmen habe der Warnstreiks eher nicht, sagte der Verdi-Sprecher. »Es ist aber davon auszugehen, dass der Geschäftsbetrieb in den bestreikten Filialen erheblich beeinträchtigt sein wird«, sagte er weiter. Öffentliche Streikkundgebungen seien nicht geplant. Bereits am Freitag hatten sich Beschäftigte im Südwest-Einzelhandel an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt.

Mit den Arbeitsniederlegungen soll Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden. Diese werden am kommenden Dienstag (23. Juni) fortgesetzt.

Die Tarifverhandlungen für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel waren am Mittwoch erneut ergebnislos vertagt worden. Verdi hat das Arbeitgeberangebot als völlig unzureichend zurückgewiesen. Es sah eine Lohnerhöhung von insgesamt 7,5 Prozent in den nächsten 24 Monaten vor. Zudem wurde eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro vorgeschlagen, wie der Handelsverband Baden-Württemberg mitteilte. Darüber hinaus boten die Arbeitgeber an, mit dem ersten von drei Erhöhungsschritten die unteren Stundenlöhne auf einen Basiswert von 13 Euro anzuheben.

Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Verdi verhandelt im Südwesten seit Mitte April über mehr Geld für die Beschäftigten im hiesigen Einzel- und Versandhandel.

© dpa-infocom, dpa:230520-99-759135/2