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Verdacht auf Geldwäsche in Millionenhöhe

Wegen des Verdachts auf Geldwäsche in Millionenhöhe wird im Zusammenhang mit einer großangelegten Razzia in Berlin auch wegen einer Scheinfirma nördlich von Karlsruhe ermittelt. Wie das Zollfahndungsamt Stuttgart und die Staatsanwaltschaft Karlsruhe am Freitag mitteilten, sollen sechs Männer im Alter zwischen 21 und 59 Jahren Geldwäsche in einer Größenordnung von mindestens zehn Millionen Euro betrieben haben. Die Verdächtigen kommen ersten Angaben zufolge überwiegend aus Berlin.

Blaulicht
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs.
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez

Mehr als fünf Monate nach einem Einbruch in einen Tresorraum mit Millionenbeute hat es am Freitag in Berlin eine große Razzia gegeben. Mehrere Personen wurden festgenommen, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft. Nach Berichten von »Bild« und »B.Z.« stammen sie aus dem Clan-Milieu.

Bei dem Einbruch in Berlin-Charlottenburg am 19. November 2022 waren die Täter abends gegen 20.00 Uhr in den Tresorraum eingebrochen, hatten zahlreiche Schließfächer geknackt und geplündert. Die Täter flüchteten mit der Beute. Vorher sollen sie nach früheren Polizeiangaben versucht haben, ein Feuer zu legen.

Das betroffene Unternehmen an der Berliner Fasanenstraße vermietet laut Eigenwerbung mehr als 1200 Schließfächer in einer ehemaligen Privatbank. Zu den Kunden gehörte nach eigenen Angaben ein Online-Uhrenhändler. Dieser gab wenige Tage nach dem Einbruch an, ihm sei ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro entstanden. Es seien 1000 von insgesamt 2000 eingelagerten Uhren gestohlen worden.

Bei den Durchsuchungen am Freitag wurden zahlreiche Beweismittel gefunden, insbesondere Datenträger und Unterlagen, die jetzt ausgewertet werden. Außerdem wurde Bargeld in Höhe von etwa 700.000 Euro sichergestellt.

Bei dem gemeinsam koordinierten Großeinsatz unter Führung des Landeskriminalamtes Berlin und des Zollfahndungsamtes Stuttgart durchsuchten mehr als 500 Einsatzkräfte über 30 Wohnungen und Firmen in Berlin und Baden-Württemberg. Im Südwesten war eine nicht näher definierte Scheinfirma in einem kleineren Ort bei Karlsruhe im Visier der Ermittler.

Das Landeskriminalamt Berlin ermittelt wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls. Es besteht der Verdacht, dass das hierbei erlangte Vermögen im großen Stil durch die Scheinfirma bei Karlsruhe »reingewaschen« wurde. Dem Einsatz gingen monatelange Ermittlungen der Stuttgarter Zollfahndung voraus. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen drei Beschuldigte Haftbefehl erwirkt. Diese drei wurden am Freitag festgenommen und sollten im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden.

Bild-Bericht

Mitteilung der Polizei vom 20.11.2022

PM des Stuttgarter Zolls vom 5.3.

© dpa-infocom, dpa:230505-99-575487/2