STUTTGART. Allerdings nur fast alle - denn vor allem bei Tee oder sogenanntem Superfood gibt es noch schwarze Schafe, wie der Ökomonitoringbericht des Landes zeigt, den Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) am Freitag in Stuttgart vorstellte. »Auf Bio ist nach wie vor Verlass«, betonte er. Von den knapp 570 von den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern im Südwesten überprüften Öko-Produkten trugen demnach 97 Prozent das EU-Öko-Siegel zu Recht.
Beim Rest gab es Beanstandungen. So wurden in Teeprodukten Rückstände von Pestiziden gefunden, bei anderen Lebensmitteln stimmte die Auszeichnung nicht. Erstmals wies auch eine Bio-Milch auffällige Werte auf, wie Hauk sagte. Nachforschungen beim Hersteller in Ungarn ergaben jedoch, dass sie gemäß der EU-Öko-Verordnung erzeugt wurde. Das EU-Siegel - zwölf weiße Sterne, die auf grünem Grund ein Blatt bilden - darf die Milch damit tragen.
Noch nicht zufriedenstellend sei die Situation bei sogenannten Superfoods, denen gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden. Sie hatten demnach schon im Vorjahr vergleichsweise viele Rückstände aufgewiesen und werden weiter besonders unter die Lupe genommen. Die Auslobung »Öko« war nur noch bei einem Zwanzigstel der Proben wegen erhöhter Rückstände als irreführend zu beurteilen. Im Vorjahr war noch jede dritte Probe auffällig.
Die steigende Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln sei ein Zeichen für das Vertrauen in die verschiedenen Siegel. Der Umsatz mit Öko-Produkten in Deutschland stieg Hauk zufolge im Jahr 2017 nochmals um sechs Prozent und überschritt erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro. (dpa)