BERLIN/STUTTGART. Während US-Präsident Donald Trump beim Truppenabzug aus Afghanistan und dem Irak Tempo macht, scheint die geplante Reduzierung der in Deutschland stationierten Soldaten noch nicht in Gang zu kommen. »Wir haben derzeit keine neuen Informationen dazu«, teilte die Kommandozentrale für die US-Truppen in Europa (Eucom) in Stuttgart auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Trumps Regierung hatte im Sommer den Abzug von 12 000 der 36 000 in Deutschland stationierten Soldaten angekündigt - die Pläne betrafen vor allem drei Standorte in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz. Sein inzwischen gefeuerter Verteidigungsminister Mark Esper hatte Ende Juli gesagt, dass die ersten Soldaten »innerhalb von Wochen« das Land verlassen könnten. Daraus sind inzwischen fast vier Monate geworden.
Am Dienstag hatte die Regierung Trumps eine Beschleunigung des Truppenabzugs aus Afghanistan und aus dem Irak angekündigt und war damit bei den Nato-Partnern, aber auch in der eigenen Republikanischen Partei auf Kritik gestoßen. Auch der Truppenabzug aus Deutschlands ist dort umstritten.
Wie es damit nach der Ablösung Trumps durch den demokratischen Wahlsieger Joe Biden am 20. Januar weitergehen wird, ist noch unklar. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am Mittwoch angedeutet, dass er auf eine Veränderung der bisherigen Pläne hofft. »Das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen und natürlich werden die Entscheidungen der neuen Administration dabei auch Auswirkungen haben«, sagte er auf eine Frage zum Truppenabzug. (dpa)